Alle Stadionbesucher brauchen am Freitagabend einen negativen Corona-Test. Foto: dpa/Marijan Murat

Wer den VfB Stuttgart gegen den 1. FSV Mainz 05 live im Stadion sehen will, benötigt einen negativen Coronatest. Das sorgte für Betrieb an den Teststationen in Cannstatt.

Stuttgart - Nur zu gern, versicherte Frank Nopper am späten Freitagnachmittag, „hätte ich ich den VfB Stuttgart vor Ort in der Mercedes-Benz-Arena angefeuert“. Aber: „Vernunft siegt über Leidenschaft.“ Also verzichtete der Stuttgarter Oberbürgermeister auf einen Besuch im Stadion – und sparte sich damit auch das mitunter komplizierte Prozedere, das alle, die in die Arena wollten, zu absolvieren hatten.

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Für das Heimspiel des VfB Stuttgart gegen den 1. FSV Mainz 05 am Freitagabend (20.30 Uhr) gilt die 2-G-plus-Regel. Bedeutet: Auch Geimpfte und Genesene müssen am Eingang den Nachweis eines negativen Coronatests erbringen. Da in unmittelbarer Nähe des Stadions zunächst keine zusätzlichen Schnellteststationen geplant waren, war der Andrang anderswo riesengroß – nicht nur wegen der Partie des VfB. Zum Beispiel in der Waiblinger Straße in Bad Cannstatt.

Gemischte Gefühle bei manchem Fan

Kurz, bevor das Testzentrum um 17 Uhr seine Türen schloss, war die Schlange vor dem Eingang noch lang – und einige wurden trotz eines gebuchten Termins nicht mehr drangenommen. Was wiederum für einen gewissen Unmut sorgte. Nicht ungute, aber zumindest gemischte Gefühle hatte zu dieser Zeit Maximilian Waibel.

Der VfB-Fan, extra mit dem Zug aus Bad Waldsee angereist, hatte zwar seinen Test absolvieren können. So ganz sicher, ob ein Stadionbesucht das Richtige ist, war er sich aber nicht. „Es fühlt sich einerseits nicht ganz richtig an angesichts der aktuellen Entwicklung“, sagte der 21-Jährige. Gekommen ist er dennoch – schließlich habe ihm sein Bauchgefühl gesagt, dass es eine vorläufig letzte Möglichkeit eines Stadionbesuchs sein könnte. Geisterspiele deuten sich bereits wieder an.

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Für die Partie am Freitagabend hatte der VfB 26 000 Tickets verkauft, 25 000 dürfen ins Stadion – wobei man im Vorfeld nicht damit rechnete, jemanden abweisen zu müssen. Eher damit, dass einige trotz erstandener Karte zuhause bleiben werden.

Auf dem Wasen nur noch PCR-Tests

Wie gesagt: Und alle, die doch reinwollen, brauchten einen negativen Test. Wer den in der Waiblinger Straße nicht mehr bekam, konnte in die Cannstatter Daimlerstraße ausweichen. Vor einem Baumarkt hat Amir Alshmieh aufgrund der aktuellen Lage die Öffnungszeiten seiner Teststation erweitert – auf 15 Stunden zwischen 7 und 22 Uhr. So kommen am Freitag auch noch Stadionbesucher zum Zug. Und profitieren von einer eigens entwickelten Smartphone-Anwendung des Informatikers.

Es sei jede Menge losgewesen im Laufe des Freitags, berichtete Alshmieh, allerdings nicht allein wegen der VfB-Fans. Die allerdings kamen auch zu ihm, wenn sie auf dem Cannstatter Wasen abgewiesen worden waren. An der dortigen Teststation werden aktuell nur noch PCR-Tests gemacht. Und für das Ergebnis eines solchen, reichte es von Freitagnachmittag bis zum Anpfiff ohnehin nicht mehr. Allerdings gab es dann doch noch eine weitere Möglichkeit.

Vor dem Stadion stand zwei, drei Stunden vor dem Anpfiff dann nämlich doch noch ein Testbus. „Für alle, die nicht mitbekommen hatten, dass ein Test nötig ist“, erklärte Betreiber Patrick Pfeifer, der versicherte: „Wir konnten schon den einen oder anderen VfB-Fan glücklich machen.“