Von 1,7 Millionen auf 312 000: Die Gemeinde Steinenbronn reduziert das Minus in ihrem Haushalt und investiert ordentlich, trotz allem.
Steinenbronn ist gut gewappnet für das kommende Jahr. Zumindest was die Finanzen angeht, gibt es Klarheit: Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den Haushalt 2025 verabschiedet. „Rechtzeitig vor dem Jahreswechsel“, lobte Stefan Hauser von der offenen Grünen Liste die Verwaltung.
Das 245-seitige Zahlenwerk sieht Gesamtaufwendungen von 19,7 Millionen Euro vor, denen gut 300 000 Euro niedrigere Erträge gegenüberstehen. „Trotz der finanziellen Herausforderungen in einem schwierigen Jahr haben wir auch für 2025 wichtige investive Maßnahmen geplant“, erklärte Bürgermeister Ronny Habakuk angesichts des prognostizierten Defizits.
Intensive Suche nach Streichpotenzial
Stand die Gemeindeverwaltung doch zu Beginn der Haushaltsaufstellung vor einem Minus von 1,7 Millionen Euro, das bei der Einbringung im November bereits auf rund eine Million Euro reduziert werden konnte. Nach weiteren intensiven Konsolidierungen und Beratungen wurde letztlich das dann auch beschlossene Defizit von 312 000 Euro vorgelegt.
Die Ursache für die Diskrepanz resultiere unter anderem aus den verzögerten Schlüsselzahlen des Landes, führte Ronny Habakuk aus. „Vielleicht liegt es daran, dass die Verantwortlichen der Landes- und Bundespolitik ein wenig selbst mit sich beschäftigt sind“, sinnierte der Bürgermeister.
Stabil bleibt auf der Einnahmenseite mit 4,9 Millionen Euro der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer als tragende Säule des Steinenbronner Haushalts. Dicht gefolgt von den Schlüsselzuweisungen mit 4,3 Millionen Euro. Die Gewerbesteuer von 2,6 Millionen Euro zeigt, dass die Gemeinde weiterhin attraktiv für Unternehmen ist. Höher sind mit 2,9 Millionen Euro nur die Einnahmen aus Gebühren und Entgelten.
Die Kreisumlage bringt Einschränkungen
Bei den Ausgaben bilden die Personalkosten mit 4,6 Millionen Euro den größten Brocken. Weiter eingeschränkt werden die finanziellen Spielräume, sicher nicht nur in Steinenbronn, durch die steigende Kreisumlage. 3,6 Millionen Euro muss die Gemeinde dafür überweisen. Aber auch die Finanzausgleichsumlage ist mit 2,3 Millionen Euro ein signifikanter Faktor der Steinenbronner Haushaltsplanung.
Trotz aller finanziellen Herausforderungen kann sich das geplante Investitionsprogramm sehen lassen. „Zum langfristigen Nutzen für unsere Gemeinde“, unterstrich Bürgermeister Habakuk. Gesamtkosten von 250 000 Euro sind in den Jahren 2025 und 2026 für den Bau einer Lagerhalle für den Bauhof vorgesehen. Mit 750 000 Euro ist die Sanierung der evangelischen Kindertagesstätte veranschlagt. Und mit 410 000 Euro als weiteres zukunftsweisendes Projekt die Installation einer Photovoltaikanlage auf der Sandäckerhalle.
Im Tiefbau schlägt die Sanierung der Gartenstraße bis 2027 mit gut 700 000 Euro zu Buche. Ebenso zeige das Vorhaben Sonnenhalde mit weiteren 550 000 Euro für Wasser, Abwasser, Breitband und Straße eindrucksvoll, „wie sich der jahrzehntelang Investitionsstau auf unsere Gemeinde auswirkt“, so Ronny Habakuk, der zudem „dringenden Handlungsbedarf“ beim Bau des neuen Feuerwehrmagazins sieht. Freilich ohne dafür Investitionsmittel schon im Haushalt 2025 einzustellen.
„Die Entwicklung der Baugebiete Maurer IV und Gubser II bleibt mit der Schaffung von Wohnraum und der Sicherung der Attraktivität von Steinenbronn eine zentrale Säule für die zukünftige Haushaltslage“, sagte der Bürgermeister, der trotz der geplanten Kreditaufnahme von 1,7 Millionen Euro „mit Optimismus in die kommenden Jahre“ blickt.