Automesse 2018 in Peking: Luxusfahrzeuge mit dem Stern sind in China überaus beliebt. Foto: dpa/Ng Han Guan

Die baden-württembergischen Einfuhren und Ausfuhren im Handel mit China klettern trotz Corona auf Rekordwerte. Unter den wichtigsten Importländern des Südwestens rückt die Volksrepublik auf Platz eins.

Stuttgart - Trotz der Corona-Pandemie haben die Handelsbeziehungen Baden-Württembergs mit China im vorigen Jahr neue Höchstwerte erreicht. Nach den neuesten Zahlen des Statistischen Landesamtes wurden von Januar bis November bereits mehr Waren zwischen den beiden Staaten gehandelt als im gesamten Jahr 2020. In keinem Jahr zuvor hatten sowohl die Importe als auch die Exporte einen solchen Umfang.

In den ersten elf Monaten 2021 lieferte der Südwesten Waren im Wert von 17,8 Milliarden Euro in das Gastgeberland der Olympischen Winterspiele. Dies entspricht einem Exportzuwachs von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Aus der Volksrepublik wurden Waren im Wert von 16,5 Milliarden Euro importiert (plus 20,4 Prozent).

Beim Export liegt China auf Rang zwei hinter den USA

Gemessen an der Gesamtausfuhr Baden-Württembergs in Höhe von 202,9 Milliarden Euro betrug der Anteil Chinas 8,8 Prozent, das seit 2018 im Ranking der wichtigsten Zielländer hinter den Vereinigten Staaten auf Platz zwei liegt. Im Vergleich der wichtigsten Importländer des Südwestens ist China vom zweiten Rang hinter der Schweiz im vorigen Jahr auf Platz eins vorgerückt – der Anteil an den Gesamtimporten Baden-Württembergs im Umfang von 181,3 Milliarden Euro betrug 9,1 Prozent.

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Deutschlandweit ist China mit einem Anteil von 7,6 Prozent am Gesamtexport hinter den USA ebenfalls das Exportland Nummer zwei. Bei den Warenimporten ist die Volksrepublik bereits seit 2015 der Hauptlieferant – mit einem aktuellen Anteil von 11,7 Prozent.

Vor allem Datenverarbeitungsgeräte eingeführt

Die wichtigsten Importgüter für den Südwesten aus dem asiatischen Land waren im vorigen Jahr Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse im Wert von 4,8 Milliarden Euro. Damit lieferten die Chinesen fast ein Drittel aller eingeführten Güter auf diesem Feld. Elektrische Ausrüstungen (2,9) sowie Maschinen (2,8) folgten auf Platz zwei und drei. Bei diesen Gütergruppen ist China jeweils der wichtigste Auslandslieferant Baden-Württembergs. Vom gesamten Maschinenimport Deutschlands aus China ging gut ein Viertel nach Baden-Württemberg. Die größten Veränderungen gab es beim Import von chemischen Erzeugnissen (plus 69,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum) und Textilien (minus 60,6 Prozent).

Autos made in „The Länd“ als Exportschlager

In China waren 2021 vor allem baden-württembergische Kraftwagen und Kraftwagenteile sowie Maschinen stark gefragt. Die Kfz-Exporte dorthin stiegen gegenüber Januar bis November 2020 um 20,4 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro – das waren fast 40 Prozent aller Südwest-Ausfuhren nach China.

Bundesweit stammte mehr als ein Viertel aller deutschen Kfz-Exporte nach China aus baden-württembergischer Produktion (27,7 Prozent). Auch bei den Maschinen kam fast ein Viertel (24,1) aller Ausfuhren nach China aus dem Südwesten – mit Waren im Wert von 4,4 Milliarden Euro.

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