Holger Rieske, Chefarzt der Leonberger Klinik für Unfallchirurgie, mit einem modernen OP-Helm. Foto: Simon Granville

Die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie ist erneut als lokales Traumazentrum bestätigt worden. Die Operationen verlaufen nach strengen Vorgaben.

Es gibt auch gute Nachrichten aus dem Krankenhaus Leonberg: Die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie unter Leitung von Dr. Holger Rieske ist durch die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) erneut als lokales Traumazentrum rezertifiziert worden.

„Als Teil des Trauma-Netzwerks Stuttgart garantiert die Klinik somit die Vorhaltung aller notwendigen Strukturen, standardisierten Abläufe sowie bestgeschulte Fachkräfte, um verunfallte Patienten bestmöglich zu versorgen“, teilt der Klinikverbund Südwest mit. Die DGU rief die Zertifizierung ins Leben, um dauerhaft die Strukturqualität wie auch die Prozess- und die Ergebnisqualität bei den zertifizierten Kliniken zu etablieren und zu sichern.

Im Schockraum stehen mehrere Fragen im Mittelpunkt

„ Alle an der Versorgung von Unfallpatienten beteiligten Fachdisziplinen arbeiten hocheffizient Hand in Hand nach einem streng standardisierten Schema“, nennt der Klinikverbund die Vorgaben für die Zertifizierung. Im Schockraum stehen folgende Fragen im Mittelpunkt: Kann der Patient atmen, wie ist der Kreislauf, was muss zuerst behandelt werden, was kann warten? Da Blutungen in eine der großen Körperhöhlen eine der größten Gefahren darstellen, stehen im Operationssaal bereits vorsortiert die richtigen OP-Besteckkörbe, sogenannte Siebe, bereit, um gegebenenfalls ohne Zeitverlust mit einer lebensrettenden Operation starten zu können, je nachdem, ob Brustkorb, Bauchraum oder Becken betroffen sind.

Einsatzbesprechung in der Leonberger Unfallchirurgie. Foto: Jürgen Bach

„All diese Strukturen müssen nicht nur vorhanden sein, sondern auch rund um die Uhr einsatzbereit zur Verfügung stehen“, erläutert der Chefarzt Holger Rieske, der Leiter des lokalen Traumazentrums. „Das Prinzip 24/7 – also 24 Stunden täglich, an sieben Tagen die Woche – gilt ausnahmslos.“ Darüber hinaus setzt die Rezertifizierung voraus, dass die Mitarbeitenden zusätzlich Schulungen und Fortbildungen besuchen. „Ich freue mich, dass wir hier in Leonberg gemeinsam ein sehr breites Spektrum an Qualifikationen bieten, was die Traumabehandlung betrifft“, sagt Rieske. „Insofern ist die Rezertifizierung nur eine Bestätigung, dass wir sehr beständig auf hohem Niveau unsere Patienten versorgen.“

Es kann schnell entschieden werden, ob der Patient verlegt werden muss

Anhand der vorgegebenen Strukturen kann auch sehr schnell entschieden werden, ob ein Patient in eine Spezialklinik oder ein überregionales Traumazentrum verlegt werden muss oder ob der Patient auf der Intensivstation in Leonberg überwacht werden kann. Die Rezertifizierung ist für drei Jahre gültig und muss dann erneuert werden.