Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Landratsamts wird nun vom Landkreis selbst betrieben. Ein Abbau wäre Verschwendung gewesen.
Der Landkreis Böblingen geht unter die Stromerzeuger. Seit Neuestem betreibt er die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Landratsamt selbst. Bislang wurde sie von der „Solarkreis BB Aktiv GbR“, die die Anlage vor fast exakt 20 Jahren in Betrieb genommen hat – am 15. Dezember 2004. Darauf weist das Landratsamt in einer Mitteilung hin.
Hinter der Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) standen 36 Landkreismitarbeiter und Kreisräte beziehungsweise deren Verwandte oder Freunde. Sie hatten sich zusammengeschlossen und gemeinsam die Anlage auf dem Dach des Landratsamts finanziert und installiert. Eine Modulfläche von insgesamt 68 Quadratmetern verteilt sich seither auf rund 300 Quadratmetern Fläche des Landratsamtsdachs.
Die Ernte übertrifft die Erwartungen
Die Laufzeit der Anlage wurde damals auf 20 Jahre begrenzt. So lange waren die Erträge je kWh eingespeisten Strom gesetzlich garantiert. Wie das Landratsamt weiter mitteilt, lag die Stromernte durchschnittlich pro Jahr bei deutlich über 9000 kWh – und hat damit die geplanten Werte sogar übertroffen. Diese Summe entspreche in etwa dem jährlichen Stromverbrauch von zwei Haushalten mit je vier bis fünf Mitgliedern.
Da die 20-jährige Zeitspanne nun abgelaufen, die Anlage jedoch nach wie vor leistungsfähig sei, wurde sie nicht abgebaut. Stattdessen hat sie der Landkreis von den bisherigen privaten Betreibern übernommen. „Der mit der Anlage weiterhin gewonnene Strom dient der unmittelbaren Unterstützung des Eigenverbrauchs des Landratsamts an Elektrizität und hilft somit, die CO2-Emissionen des Amts weiter zu reduzieren“, wird Landrat Roland Bernhard (parteilos) in der Mitteilung zitiert.
Und er verweist auf die Nachhaltigkeitsstrategie, die der Landkreis im Sommer 2023 als einer der ersten bundesweit beschlossen habe. Diese gliedere sich in acht Handlungsfelder, eines davon widme sich der Nachhaltigkeit in der Verwaltung.