Straßentheater in Mannheim Foto: GGS

Im Rahmen eines Projekttages fuhr die gesamte Schüler- und Lehrerschaft des Goldberg-Gymnasiums (GGS) via Charterzug nach Heidelberg und Mannheim. Die Lehrkräfte Katharina Becker und Felix Becker beschreiben diesen Ausflug, der in vielerlei Hinsicht besonders war.

Als kurz nach 8 Uhr am Donnerstag, 10. April, der Charterzug „Goldberg-Express“ mit historischer E-Lok am Bahnsteig 2 des Böblinger Bahnhofs einfuhr, standen die rund 600 Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte des Goldberg-Gymnasiums schon bereit. Statt Unterricht fand an diesem Tag kurz vor den Osterferien ein Projektvorhaben der etwas anderen Art statt: Die ganze Schule machte sich auf dem Schienenweg in Richtung Heidelberg und Mannheim auf.

Vor Ort wurden dann jahrgangsübergreifend Projekte durchgeführt, die von verschiedensten Museumsbesuchen, sei es Technikmuseum oder Körperwelten, über Wanderungen bis hin zu selbst konzipierten Touren im Bereich Theater, Kunst oder Populärkultur reichten. Ausgangspunkt für diese ungewöhnliche Form eines Projekttags war der explizit formulierter Wunsch aus der Schülerschaft, dass sich die Jahrgänge noch besser kennenlernen sollten.

In den Waggons gibt es ein buntes Programm

Der fixen Idee, mit der gesamten Schule eine Zugfahrt zu unternehmen, folgte dann ein Arbeitskreis, in dem einige Lehrkräfte im engen Austausch mit der Schülerschaft das Konzept für die Zugfahrt und die Projektgruppen vor Ort entwickelt haben. Über die Projekte an den Zielorten hinaus wurden so auch die Hin- und Rückfahrt in besonderem Maße von Schüler- wie Lehrerköpfen geprägt. Gemäß dem Schuljahresmotto „Bunt ist Gold(-berg)” wollten sie außerdem die Vielfalt der Schule feiern und das Miteinander stärken.

Dies schlug sich nicht nur in bedachten Kennenlernspielen in den jahrgangsübergreifenden Projektgruppen auf der Hinfahrt nieder, sondern auch auf der Fahrt zurück. Hier durften sich am Nachmittag alle Beteiligten frei durch die Waggons bewegen, wobei jeder thematisch anders gestaltet war. Neben einem Waggon mit Jamsession konnte man sich in anderen Abteilen Urban Sketching, Handarbeit oder auch stillem Lesen widmen. So wurden die einzelnen Wagen ungemein belebt, da Schülerinnen und Schüler auf Bongos trommelten, das Wageninterieur zeichneten, Freundschaftsbänder knüpften oder ihre Nasen abwechselnd in den Besuch der alten Dame und das lustige Taschenbuch steckten, bevor der Zug gegen 17.30 Uhr wieder seinen Zielbahnhof Böblingen erreichte.

Der „Goldberg-Express“ kommt fantastisch an

„Die Fahrt hat eigentlich sogar noch mehr Spaß gemacht als mein Projekt“, urteilte Carolin Hett (5a) am Ende des Tages. Dementsprechend scheint das Fahrtenkonzept aufgegangen zu sein – und auch die Vorschläge für die Ausrichtung der Themenwaggons kamen von einer gemeinsamen Aktionsgruppe aus Lehrer- und Schülerschaft.

Um die Kosten für diesen Tag so gering wie möglich zu halten, engagierten sich die Klassen bereits im Vorfeld und sammelten mit Kuchenverkauf, Tombola oder Flohmarkt Gelder ein. Zusätzlich wurde dieses Mammutprojekt großzügig durch den Verein der Freunde und den Elternbeirat des GGS unterstützt.

„Wenn wir das noch mal machen, dann aber bitte mit genau diesem Zug“, zog Zoe Lebe (8b) Resümee und lobte damit nicht nur die fast schon romantisch anmutende Ausstattung der verschiedenen historischen Zugwagen, sondern auch das freundliche Team der DBK Historische Bahn e.V., das sich für das Goldberg-Gymnasium als wertvoller Partner erwies.

Die Entscheidung, ob der „Goldberg-Express“ im nächsten Schuljahr tatsächlich erneut einen Unterrichtstag auf die Schienen verlegen wird, steht noch aus. Sicher ist jedoch, dass dies in „Goldberg-Manier“ von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften im Austausch und gemeinsam entschieden werden wird.