Insgesamt wurden bei den Protesten 15 Polizisten verletzt. Foto: dpa/René Priebe

In Mannheim sind bei gewaltsamen Protesten gegen die Corona-Politik mehr Polizisten verletzt worden als zunächst angenommen. Die Zahl steigt auf 15.

Stuttgart - Nach den gewaltsamen Protesten gegen die Corona-Politik in Mannheim hat sich die Zahl der verletzten Polizisten erhöht. Es wurden 15 Beamte verletzt, wie Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Mittwoch in Stuttgart bei einer Sitzung des Innenausschusses mitteilte. Bislang war man von 13 Sicherheitskräften ausgegangen. Am Wochenende und am Montag habe es im Südwesten insgesamt 212 Versammlungen mit 40 000 Teilnehmenden gegeben. Gewaltbereiten Menschen werde von der Polizei entschlossen entgegengetreten.

SPD kritisiert Polizei und Innenministerium

Strobl verteidigte das Vorgehen der Polizei bei den unterschiedlichen Kundgebungen im Land. Das Demonstrationsgeschehen sei recht unterschiedlich. So seien es in Freiburg 3 500 Personen gewesen. „Und an kleinen Orten nehmen nur 30 Leute teil.“ Die oppositionelle SPD warf der Polizei und dem Innenministerium hingegen eine ungenügende Strategie in dem seit Wochen andauernden Konflikt mit den Demonstranten vor. Der SPD-Politiker Sascha Binder meinte, es werde nicht immer richtig eingeschritten. In Mannheim seien die Regeln konsequent durchgesetzt worden. In Ulm sei hingegen wenig Polizei im Einsatz gewesen.

Konsequente Reaktion gefordert

Die FDP-Politikerin Julia Goll sagte, keinesfalls dürften die Entwicklungen dazu genutzt werden, pauschale Versammlungsverbote zu legitimieren, um Versäumnisse bei der personellen und sachlichen Ausstattung der Polizei zu kaschieren. Der innenpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Oliver Hildenbrand, sagte, man stelle sich der Radikalisierung entgegen. Es sei wichtig, dass die Reaktion des Staates gegen Straftäter hart, schnell und konsequent erfolge.