Um die wirtschaftliche Situation der RKH-Kliniken steht es derzeit nach eigenen Angaben nicht so rosig. Foto: dpa/Marcus Brandt

Auch Krankenhäuser in Ludwigsburg und Umgebung erwarten ein steigendes Defizit. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ohne Geld aus Berlin geht es nicht, sag der Klinikenchef.

Die Kliniken der Regionale Kliniken Holding (RKH), die die Krankenhäuser unter anderem in Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen betreiben, fordern Finanzhilfe vom Bund. In einer Pressemitteilung ist die Rede von einer wachsenden finanziellen Schieflage.

Die Kliniken der RKH Gesundheit schließen sich einer Forderung der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) an. Eine von ihr in Auftrag gegebene Blitzumfrage ist zu dem Ergebnis gekommen, dass „rund drei Viertel aller Krankenhäuser in Baden-Württemberg ein deutlich steigendes Defizit erwarten“. Diese Entwicklung gehe auch nicht an den RKH-Kliniken vorbei, heißt es in der Mitteilung. Aus der Sicht der BWKG sei es inakzeptabel, dass die Politik auf die künftige Krankenhausreform vertröstet. Schon jetzt seien Kliniken von einer Insolvenz bedroht.

Personalmangel und Preisanstieg verschlechtern die Situation

Für die Defizite werden mehrere Gründe angegeben: unter anderem die stark gestiegenen Preise, die Folgen der Coronapandemie und der Wegfall stationärer Patienten. Weil die Häuser Probleme haben, genügend Personal zu finden, mussten Betten gesperrt werden. Das führte ebenso zu Einnahmeausfällen wie die vom Gesetzgeber veranlassten Reduzierungen der Fallpauschalen.

Für die Universitätskliniken hat das Land Baden-Württemberg Hilfen in Höhe von 141 Millionen Euro zugesagt, um die finanziellen Folgen der Pandemie abzumildern. Nach Ansicht von Jörg Martin, Geschäftsführer der Kliniken der RKH Gesundheit, benötigen jedoch alle Krankenhausen finanzielle Unterstützung.

Finanzierung der Tarifabschlüsse

Die Kliniken im Land verlangen außerdem, dass Baden-Württemberg die bevorstehenden Tarifabschlüsse vollständig finanziert. „Wir brauchen keine Versprechungen, sondern Taten“, wird Martin zitiert. Er hofft, dass die Kliniken am Ende nicht auf einem Teil der Kosten der Tarifvergütungen sitzen bleiben. Die BWKG drängt die Bundesregierung zu einem schnellen Handeln mit konkreten Lösungen.