Passt auf das Gelände des Autohauses (rechts) ein Hochhaus hin – und wenn ja, mit wie vielen Stockwerken? Foto: Simon Granville

Wie hoch wird eines der beiden geplanten Gebäude im Grenzbereich von Oßweil und der Oststadt? Im Gespräch sind sechs, sieben oder acht Stockwerke – wobei Letzteres den meisten dann doch nicht nur zu weit über die Umgebungsbebauung hinaus, sondern auch über die Hutschnur ging.

Wer bietet mehr, wer will weniger? Während der private Bauherr im Gestaltungsbeirat der Stadt Ludwigsburg am Freitag dafür plädierte, einen Gebäudeteil der beiden geplanten Neubauten in der Oststadt an der Grenze zu Oßweil auf acht Stockwerke wachsen zu lassen, regte sich dagegen mehrheitlich Widerstand – auch mit Rücksicht auf die Anwohner der niedrigen Bebauung in der Schorndorfer Straße, der Friesenstraße und dem Alten Oßweiler Weg. „Je höher, desto größer ist die Auswirkung auf das Umfeld“, erklärte der Vorsitzende des Gestaltungsbeirats Johannes Kappler.

Der Fachbereichsleiter der Stadtplanung, Martin Kurt, betonte, der Platz am Comburgkreisel sei städtebaulich ein besonderer Punkt, zumal dort auch das Entree zum Neubaugebiet Fuchshof entstehen solle. Allerdings, so betonte er: „Es gibt auch Grenzen des Städtebaus. Wir müssen verdichten, aber das geht nicht an jedem Ort.“ Man müsse auch die Umgebungsbebauung berücksichtigen. Die Stadt habe an dieser Stelle ursprünglich einen sogenannten Hochpunkt mit sechs Stockwerken vorgesehen, das sei auch nach wie vor die fachliche Einschätzung der Stadtplanung. Mit sieben Stockwerken könne man gerade noch mitgehen, acht könne man nicht empfehlen. Auch Jochen Eisele von der FDP sprach sich gegen mehr als sechs Stockwerke aus: „Wir sind nicht gegen Hochhäuser in der Stadt, wenn es passt – aber hier passt es nicht.“ Anders die Grünen: Ulrich Bauer etwa erklärte, er könne gut mit einem achten Stockwerk leben; seiner Ansicht nach habe man den Fuchshof zu niedrig geplant.

Parkplatz oder Quartiersplatz?

Ebenfalls heiß diskutiert: Die Gestaltung des Platzes, der zur Schorndorfer Straße hin entstehen soll. Während die Stadt dort einen Quartiersplatz möchte, der wenigstens eine vorübergehende Aufenthaltsqualität bieten soll, um einen beim Bäcker oder Metzger im Erdgeschoss gekauften Imbiss in Ruhe verzehren zu können, sieht der Bauherr dort vor allem Parkplätze: „Das muss sich mit dem Gewerbe amortisieren, sonst fällt das Konzept in sich zusammen.“ Und Architekt Hans Hartmann sagte: „Wir sind etwas ratlos, wie die Wünsche der Verwaltung an die Platzgestaltung umgesetzt werden sollen.“ Aus technischen Gründen sei da keine Veränderung möglich.

Und schließlich die Frage der im Süden geplanten Gastronomie, wovon vor allem die Anwohner des Alten Oßweiler Wegs, einer ruhigen Anliegerstraße, betroffen wären. Während dem Bauherrn und seinem Architekturbüro hier ein Café mit Tagesbetrieb vorschwebt, sprach sich Baubürgermeisterin Andrea Schwarz klar dagegen aus: „Keiner von uns kann garantieren, dass da nicht ein Gastrobetrieb mit längeren Öffnungszeiten reinkommt. Das ist in einer ruhigen Wohnstraße nicht adäquat.“ Und sie warnte in Richtung des Bauherrn: „Nehmen Sie diese Hinweise ernst.“