SPD-Politiker Karl Lauterbach hat die UEFA scharf kritisiert. (Archivbild) Foto: dpa/Michael Kappeler

Karl Lauterbach hat die UEFA für das Festhalten an der Fußball-EM im Sommer scharf kritisiert. Große Sorgen machen Lauterbach dabei die gesundheitlichen Risiken für Fußballprofis wegen möglicher gravierender Spätfolgen nach Coronainfektionen.

Berlin - SPD-Politiker Karl Lauterbach hält das Festhalten der Europäischen Fußball-Union (UEFA) an der EM im Sommer vor Fans und quer über den Kontinent verteilt für „verantwortungslos“. In einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung sagte der Gesundheitsexperte, dass er von diesen Plänen „nichts“ halte. Große Sorgen machen Lauterbach dabei die gesundheitlichen Risiken für Fußballprofis wegen möglicher gravierender Spätfolgen nach Coronainfektionen.

Der 58-Jährige spricht von „gesundheitlichen Langzeitschäden“, die „das sofortige Karriereende bedeuten können“. Lauterbach verweist dabei auf Erkrankungen, die in der Fachsprache als „Long Covid“ bezeichnet werden, etwa „chronische Müdigkeit und Erschöpfung nach Belastungen sowie Herz- und Gefäßprobleme“. Deshalb meinte er: „Dies muss man Menschen, deren Gesundheit ihr Kapital ist, ehrlich mitteilen.“

Die EM soll vom 11. Juni bis 11. Juli stattfinden

Durch Mutationen sei nun eine Situation eingetreten, „in der auch Fußballer häufiger - und schwerer - erkranken werden“, sagte Lauterbach weiter: „Viel kürzere Verweildauern in Duschkabinen, Hotelzimmern oder Gesprächsräumen reichen nun für Infektionen.“ Deshalb fordert Lauterbach eine klare Linie: „Wenn Fälle im Mannschaftskreis entdeckt werden, müssen Spiele immer zwingend ausfallen.“ 

Zuletzt war dies in der 2. Bundesliga schon bei mehreren Teams geschehen, in der Bundesliga gab es bislang noch keine Spielabsagen als Folge von Mannschaftsquarantänen. Die EM soll vom 11. Juni bis 11. Juli möglichst in zwölf europäischen Städten stattfinden, die endgültige Entscheidung darüber trifft das UEFA-Exekutivkomitee am kommenden Montag.