Regionalexpress auf der sogenannten Riedbahn (Archivbild) Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Zwischen Mitte Juli und Dezember geht 2024 auf einer hochbelasteten Bahnverbindung zwischen Baden-Württemberg und Hessen gar nichts mehr. Die Bahn plant eine Generalsanierung.

Fünf Monate lang wird die stark befahrene Bahnverbindung Frankfurt-Mannheim im kommenden Jahr gesperrt. Geplant ist eine Generalsanierung der Riedbahn genannten Strecke. Fahrgäste müssen sich auf Zugausfälle und Verspätungen einstellen. Das gilt auch für die zwei Strecken, über die Züge umgeleitet werden sollen, eine führt über Worms/Mainz und eine über Darmstadt nach Frankfurt.

Dicht gemacht wird die Riedbahn am 15. Juli 2024, einen Tag nach dem Finale der Fußball-Europameisterschaft. Rechtzeitig zum Reiseverkehr an Weihnachten sollen die Bauarbeiten beendet sein, angepeilt ist ein Termin Mitte Dezember. Zum Teil sollen die mehr als 300 Züge, die täglich auf der Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim unterwegs sind, durch Busse ersetzt werden - das gilt für Nahverkehrszüge wie S- und Regionalbahnen. Rund 140 Busse sollen dazu laut Bahn unterwegs sein, gesucht werden dazu rund 400 Busfahrer.

Der Fern- und Güterverkehr wird umgeleitet, was Verzögerungen bis zu 30 Minuten verursache, warnte die Bahn schon einmal vor. Im Nahverkehr muss das Verkehrsangebot auf den Ausweichstrecken eingeschränkt werden. Und schon im Januar müssen sich die Fahrgäste auf Probleme einstellen, dann muss die Riedbahn zur Vorbereitung der Bauarbeiten für drei Wochen mindestens teilweise gesperrt werden.

Stark befahrene Strecke

Gebaut werden soll ab Mitte Juli Tag und Nacht an Oberleitungen, Weichen, Gleisen, Lärmschutzwänden und Bahnübergängen, anschließend sollen Jahre lang keine weiteren Bauarbeiten mehr nötig sein, wie Bahn-Infrastrukturvorstand Berthold Huber am Donnerstag bei einem Termin vor Ort an der Riedbahn erläuterte. Stellwerke würden modernisiert, Bahnhöfe barrierefrei umgebaut, drei neue Überholmöglichkeiten geschaffen. Das bisherige Konzept, bei laufendem Verkehr zu sanieren, sei an seine Grenzen gestoßen.

Die Riedbahn zählt zu den bundesweit am stärksten genutzten Eisenbahnkorridoren. Von der Generalsanierung der zentralen und bislang sehr störungsanfälligen Strecke werde das Schienennetz bundesweit profitieren, wirbt die Deutsche Bahn für die Maßnahme. Nach und nach sollen auf diese Weise auch weitere Strecken in Deutschland gesperrt und saniert werden.