Am Montagabend wollte ein Unbekannter in einem Sindelfinger Geschäft für Geldtransfers einen Raub begehen. Er hatte eine Schusswaffe bei sich.
Horrorerlebnis für den Mitarbeiter einer Geldtransferfiliale in der Sindelfinger Mercedesstraße: Ein bislang unbekannter Mann betrat am Montagabend gegen 19.20 Uhr die Geschäftsräume von Ria Geld Transfer / Western Union gegenüber dem Stern-Center. Das Unternehmen gilt als eines der größten Geldtransferunternehmen der Welt und bietet unter anderem Überweisungen ins Ausland an. Wie die Polizei berichtet, bedrohte der unbekannte Täter den 59-jährigen Mitarbeiter hinter der Ladentheke mit einer schwarzen Schusswaffe und forderte die Herausgabe von Bargeld.
Der Mitarbeiter weigerte sich jedoch, woraufhin der Täter ohne Beute in Richtung des danebenliegenden Aldi-Parkplatzes davonrannte. Laut Zeugenberichten war der Unbekannte mit einer schwarzen Trainingshose, einer schwarzen Jacke und hellgrauen Sportschuhen bekleidet. Er war dunkel vermummt und trug keine Handschuhe.
Polizeisprecher: „Zivilcourage hat ihre Grenzen.“
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht Zeugen, die Angaben zum Sachverhalt und dem flüchtigen Täter machen können. Dieser musste auf seiner Flucht wohl einer Personengruppe ausweichen, die sich vor dem Aldi aufgehalten hatte. Die Kriminalpolizei bittet nun darum, dass jemand aus dieser Gruppe oder andere Zeugen sich unter Telefon: 0800 / 1 10 02 25 oder per E-Mail an: hinweise.kripo.ludwigsburg@polizei.bwl.de melden.
Dass der Ladenmitarbeiter sich einem bewaffneten Täter widersetzt hat, sieht man bei der Polizei übrigens mit eher gemischten Gefühlen. „Selbst Experten können nicht sofort erkennen, ob es sich um eine scharfe Waffe, eine Schreckschusspistole oder vielleicht nur ein Spielzeug handelt“, erklärt Steffen Grabenstein, Pressesprecher des zuständigen Polizeipräsidiums Ludwigsburg.
Grundsätzlich solle man in so einer Situation schon aus Eigeninteresse immer von einer echten Waffe ausgehen. „Zivilcourage hat da auch ihre Grenzen“, betont Grabenstein. Es sei besser, Forderungen zu befolgen und dafür gut zu beobachten, einem Täter gegebenenfalls mit einigem Abstand nachzugehen – und vor allem sofort die Polizei zu verständigen.