Immer wieder hat es in den vergangenen Jahren Filderstadt getroffen, wenn ein Starkregen über der Region nieder ging. Foto: Archiv SDMG

Bewohner im Norden von Filderstadt-Harthausen hatte es 2018 bei einem Starkregen besonders schlimm erwischt. Seit anderthalb Jahren steht eine Mauer, die das künftig verhindern soll. Nun wird sie ergänzt.

Bei den Extremwettern in jüngerer Zeit – die regional unterschiedlich ausfielen – waren Orte in Filderstadt immer wieder betroffen. Große Überschwemmungen und Schäden gab es beispielsweise in Folge des Starkregens im Juni 2018, aber auch im vergangenen Hochsommer, als ein gewaltiger Hagelsturm niederging – für die Feuerwehrleute in Filderstadt brachte das Unwetter Ende Juni 2021 so viele Einsätze mit sich wie nie zuvor in vergleichbarer Zeit, wie der Stadtbrandmeister Jochen Thorns unserer Zeitung vor einem Jahr sagte.

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Vom Starkregen 2018 besonders betroffen in Filderstadt waren Teile von Harthausen. Die Stadtverwaltung reagierte prompt. Zum einen verfügt sie inzwischen über eine für jedermann online einsehbare Karte, die die Gefahr von Starkregenereignissen im Stadtgebiet einordnet. Zum anderen wurden bereits Maßnahmen umgesetzt, um die Bewohner besonders betroffener Gebiete besser zu schützen.

Mauer gegen Hochwasser seit Anfang 2020 fertig

Ein prominentes Beispiel ist die Mauer im Brandfeld in Harthausen, die die Wassermassen, die aus nördlicher Richtung von den Feldern in Richtung Brandfeld und Harthäuser Hauptstraße drücken könnten, zurückhalten soll. Fertig geworden ist sie Anfang 2020, bei den Starkregen der jüngeren Zeit hat sie sich laut Stadtverwaltung bereits bewährt.

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Von voraussichtlich Montag, 23. Mai, an ergänzt die Stadtverwaltung diesen Schutz durch die Mauer im Brandfeld nun mit einem Erdbecken im Bereich der Verlängerung der Harthäuser Hauptstraße in Richtung „Drei Linden“. Das Ziel: dass das Wasser, das bei Starkregen über den Feldweg aus Norden gen Harthäuser Hauptstraße strömen könnte, in das 240 Kubikmeter große Becken fließen und dort gepuffert werden würde, erklärt Hannelore Schaal, die stellvertretende Leiterin des Filderstädter Tiefbauamts. Mit zeitlicher Verzögerung würde es dann in einen Graben abgeleitet und von dort aus in den Mischwasserkanal.

Bau des Beckens dauert etwa einen Monat

Perspektivisch solle das Wasser allerdings direkt in den Weierbach gelenkt und damit ein natürlicher Wasserkreislauf hergestellt werden. Doch dafür fehle derzeit noch die Zusage für Finanzierung und Förderung, zudem seien Fragen zum Grunderwerb zu klären, sagt Hannelore Schaal.

Der Bau des kleinen Erdbeckens im Norden von Harthausen wird nach Auskunft der Stadt ungefähr einen Monat dauern. Die Kosten für diese Maßnahmen liegen bei voraussichtlich 90 000 Euro brutto.