Statt der ursprünglich 2,9 Milliarden Euro steigen die Kosten der neuen Flüssiggas-Terminals drastisch an. Die Bundesregierung rechnet inzwischen mit Ausgaben von rund zehn Milliarden Euro.
Die schwimmenden Importterminals für Flüssiggas (LNG) an Nord- und Ostsee werden einem Medienbericht zufolge deutlich teurer als bislang bekannt. Das Bundeswirtschaftsministerium rechne mit einer Gesamtsumme von rund zehn Milliarden Euro, berichtete der „Spiegel“ am Freitag. Die Regierung hatte im Bestreben, sich von russischen Gasimporten unabhängig zu machen, die Spezialschiffe für die Anlandung von LNG gechartert und den Ausbau der nötigen Infrastruktur vorangetrieben.
Aktuell werden in Deutschland sechs Terminals realisiert, fünf davon – in Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Stade und Lubmin - im Auftrag der Bundesregierung. Die Anlagen in Wilhelmshaven und Brunsbüttel sollen zum Jahreswechsel in Betrieb gehen. Hinzu kommt ein privatwirtschaftliches Projekt in Lubmin, dort ist eine Inbetriebnahme im Dezember geplant.
Zehn Milliarden Euro Kosten
Anfang des Jahres hatte die Bundesregierung für die Projekte zunächst 2,9 Milliarden Euro im Haushalt bereitgestellt. Laut „Spiegel“ kamen dann weitere Kosten etwa durch neue schwimmende Terminals und längere Laufzeiten hinzu. Im Haushalt 2022 sei die Summe dadurch auf mindestens 6,5 Milliarden Euro angestiegen und im Haushalt 2023 seien zusätzliche Gelder vorgesehen. Das Ministerium habe nun die Gesamtsumme von zehn Milliarden Euro nach derzeitigem Stand bestätigt, so das Magazin.
Flüssiggas kam in Deutschland bislang in Ermangelung entsprechender Anlagen über Terminals in Belgien, Frankreich und den Niederlanden an. Vier große deutsche Gasimporteure haben zugesichert, die in Deutschland stationierten Terminals bei Inbetriebnahme sofort maximal zu beliefern.