Scholz selbst betonte in Anspielung auf die Gasabhängigkeit von Russland, dass es gut sei, die Versorgung auf eine breite Basis zu stellen (Symbolbild). Foto: IMAGO/Future Image/Dwi Anoraganingrum

Wird Ägypten Gaslieferant für Deutschland und Europa? Der Präsident des Landes bietet das am Montag im Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz an.

Wenn Ägypten helfen könne, werde man das tun, sagte Präsident Abdel Fattah al-Sissi am Montag nach einem Gespräch mit Kanzler Olaf Scholz in Berlin – und bietet sein Land als Gaslieferant für Europa und Deutschland an.

„Ägypten legt großen Wert auf eine Partnerschaft mit Deutschland“, sagte er. Scholz selbst betonte in Anspielung auf die Gasabhängigkeit von Russland, dass es gut sei, die Versorgung auf eine breite Basis zu stellen. Die Erkenntnis sei, dass man sich nicht nur auf einen Partner verlassen dürfe.

Scholz sagte, er habe mit Al-Sisi über langfristige gemeinsame Projekte im Energiebereich gesprochen, über Wasserstoff und den Wandel hin zu Erneuerbaren Energien, aber auch darüber, „ganz kurzfristig die Diversifizierungsmöglichkeiten für die Lieferung von Gas nach Europa und nach Deutschland auszuschöpfen und auszubauen“.

Scholz und Al-Sisi bestätigten, man habe auch über das Thema Menschenrechte gesprochen. Zu Details, etwa zu politischen Gefangenen in Ägypten, sagte Scholz nichts. An seinen Gast gerichtet sagte er: „Entschlossene Schritte zu mehr Partizipation und Rechtsstaatlichkeit tragen dazu bei, die Lage zu verbessern und die Wirtschaft nachhaltig zu stärken und zu stabilisieren.“