Weil der Fußgängersteg am Bahnhof Korntal „erhebliche Schäden“ hat, muss er saniert werden. Schon jetzt sind die Kosten höher als gedacht. Das weckt Erinnerungen.
Der Fußgängersteg am Bahnhof Korntal über den Gleisen sollte zeitnah saniert werden. Zumindest nach Ansicht der Korntal-Münchinger Stadtverwaltung. „Wir müssen da jetzt ran. Der Steg wird nicht besser“, meint der Bauamtsleiter Alexander Bagnewski. Und die Kosten würden nicht weniger. Genau die sind aber der Knackpunkt: Der Gemeinderat hatte im November beschlossen, dass die Kosten die im Haushalt beantragten 645 000 Euro – die Kosten für Planung und Bahnsicherung inklusive – nicht übersteigen sollen. Die Summe, die dem Technikausschuss nun vorliegt, ist jedoch um einiges höher.
Überplanmäßige Ausgaben von 169 000 Euro sind nötig. Für Gerüst, Betoninstandsetzung, Ausstattung. Zudem fallen „zusätzliche Beratungs- und Sicherungsleistungen“ an. „Da steckt man nicht drin“, so Bagnewski. Es sei und bleibe schwierig, im Bereich der Bahn zu planen und zu bauen. Zum Beispiel mache es einen Unterschied, ob die nächtliche Sperrpause, in der keine Züge fahren, eine Stunde lang ist oder drei Stunden.
Bauarbeiten dauern ein viertel Jahr
Der Steg verbindet den nördlichen und südlichen Teil der Stadt. Auch ermöglicht er einen barrierefreien Zugang zu den mittleren Gleisen. Während der Bauarbeiten von drei Monaten von Mitte Juli an wird der Steg komplett gesperrt, was für die Fahrgäste teils Umwege bedeutet.
Der Fußgängersteg wurde turnusmäßig geprüft. Unterm Strich hat er laut der Verwaltung „erhebliche Schäden“. Er erhielt die Zustandsnote 2,5, die Rampe (Schnecke) nördlich zum Steg eine Drei. Der Überbau ist feucht und korrodiert, Beton platzt ab, der Belag ist rissig und hat offene Fugen. Verschiedene Bauteile der Brücke sind beschädigt, aber auch die Beleuchtung und das Geländer, das ersetzt und für die Sicherheit der Radler erhöht werden soll.
Eine andere Investition wird nun teils geschoben
Der Projektverlauf weckt Erinnerungen an die Sanierung der Brücke Weilimdorfer Straße, ebenfalls über die Gleise. Das Unterfangen wurde immer teurer, die Arbeiten dauerten immer länger. Er fürchte keine zweite„Horrorbrücke“, der Steg habe nicht das Potenzial der Brücke, sagt der Technische Beigeordnete Kai Langenecker. Der Steg sei intensiv untersucht worden. Für die Reparatur bleibe man an der Oberfläche.
Trotzdem, die Ausschussmitglieder tun sich schwer mit einer Zustimmung, zumal keine Finanzspritze von Land oder Bund in Sicht ist. Anne Föhl-Müller (Freie Wähler) kritisiert, dass das Gutachten eins zu eins umgesetzt werde und viele kosmetische Arbeiten beinhalte. Aus finanziellen Gründen will die Verwaltung dieses Jahr nur zwei der vier geplanten Bushaltestellen barrierefrei umbauen. Im Gemeinderat am 10. April steht die Entscheidung an.