SWR-Intendant Kai Gniffke Foto: dpa/Christoph Schmidt

Die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender über die Fußball-WM in Katar steht in der Kritik. Nun hat sich SWR-Intendant Kai Gniffke dazu geäußert.

. SWR-Intendant Kai Gniffke hat die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender über die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar gegen Kritik verteidigt. Die Kommentierung der Spiele und die kritische Berichterstattung über das Gastgeberland stünden nicht im Gegensatz zueinander, sagte Gniffke dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Wenn kritisch-reflektierte Köpfe wie Tom Bartels ein Fußballspiel kommentieren, dann steht das überhaupt nicht im Widerspruch zu anderen Elementen unserer Berichterstattung wie zum Beispiel die SWR-Dokumentation ‚Katar - warum nur?’“

„Der SWR ist nicht Teil des WM-Systems und wird es nie werden“, betonte Gniffke. Zum Informationsauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender zähle einerseits die Berichterstattung über die WM-Spiele und gleichzeitig die Einordnung der Veranstaltung in politische, rechtliche und gesellschaftliche Zusammenhänge, erklärte der Intendant. Hier werde immer wieder das Thema Menschenrechte aufgegriffen, beispielsweise wenn die Nationalmannschaft des Iran die Nationalhymne nicht mitsinge oder die deutschen Spieler sich auf dem Mannschaftsfoto alle ihren Mund zuhielten.

WM-Gastgeber Katar steht wegen der Verletzung der Rechte von Frauen, Homosexuellen und Arbeitsmigranten massiv in der Kritik. Bereits vor der WM war kritisiert worden, dass die öffentlich-rechtlichen Sender das Turnier übertragen. Nach Medienberichten zahlten ARD und ZDF für die Übertragungsrechte 214 Millionen Euro.