Fifa droht mit Strafen: Immer mehr Kapitäne kündigen an, nun doch nicht mit der Binde in Regenbogenfarben zu spielen. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Nun zieht auch der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft unter dem Druck der Fifa zurück: Manuel Neuer will ohne die „One-Love“-Binde spielen.

Kapitän Manuel Neuer wird bei den WM-Spielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Katar nun doch nicht mit der „One-Love“-Kapitänsbinde auflaufen. Der Deutsche Fußball-Bund und die anderen an der Aktion für Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit beteiligten Verbände würden wegen angedrohter FIFA-Sanktionen auf das Symbol verzichten, teilte der DFB am Montag mit.

Auch der niederländische Kapitän Virgil van Dijk wird bei der WM auf die „One Love“-Armbinde verzichten. Das teilte der Verband KNVB am Montag mit. Ausschlaggebend für die Entscheidung sei eine offizielle Drohung des Weltverbandes FIFA, das jeder mit der Binde auflaufende Spieler mit einer Gelben Karte bestraft werde. Die Niederlande trifft am Montag (17 Uhr MEZ/ZDF) in der Gruppe A auf Senegal.

Fifa verweist auf die WM-Regeln

Frankreich hatte die Teilnahme an der Aktion bereits in der vergangenen Woche aus Respekt vor Gastgeber Katar zurückgezogen. Englands Verbandschef Bullingham hatte in der vergangenen Woche noch angekündigt, Strafen in Kauf zu nehmen.

Am Montag hat die Fifa das Verbot der „One Love“-Kapitänsbinde mit den von allen Teilnehmern anerkannten WM-Regularien begründet. Explizit hob der Verband in einer Mitteilung vom Montag den Artikel 13.8.1 der Ausrüstungsregeln hervor: „Für Fifa-Finalwettbewerbe muss der Kapitän jeder Mannschaft eine von der Fifa gestellte Armbinde tragen.“ Die FIFA unterstütze Kampagnen wie „One Love“, aber dies müsse im Rahmen der allen bekannten Regeln erfolgen.