Enzo Marchese (links) und Timo Gmoser: Zum Abschied gegen den VfB noch einmal eine Halbzeit auf der Bank Foto: Eibner/Meurer

Bei Fußball-Landesligist SV Böblingen herrscht fürs Freundschaftsspiel gegen den VfB Stuttgart am 2. Juli Klarheit: Die künftige Mannschaft läuft auf, die alten und neuen Trainer übernehmen jeweils eine Halbzeit.

So ein VfB-Spiel kann einen vor ganz schöne Herausforderungen stellen. Das Freundschaftsspiel der SV Böblingen gegen den Fußball-Bundesligisten am Samstag, 2. Juli, um 15 Uhr ist nicht nur organisatorisch eine echte Herausforderung. Kopfzerbrechen bereitete auch der Termin genau zwei Tage nach Ablauf der Wechselfrist für die Amateure.

Wer spielt?

Die Fragen, die sich daraus stellten: Wer spielt auf Böblinger Seite? Und wer sitzt als Trainer auf der Bank? Denn klar ist, dass der SVB-Kader in der kommenden Saison ein anderes Gesicht haben wird. Nicht mit allen Spielern wird es ein Wiedersehen geben, einige zieht es auch weg. „Eigentlich hätten es ja alle verdient gehabt, die in dieser langen und nicht einfachen Runde mit 38 Spielen die Knochen für die SVB hingehalten haben, dass sie auch gegen den VfB auflaufen dürfen“, lautete die Ansage von Trainer Enzo Marchese kurz vor Ende der Runde. Beispiel Ferdinand Schmidt: Das Jungtalent wechselt zu Oberligist FSV Bissingen, hat dort im April einen Vertrag unterschrieben. „Selbst wenn sein neuer Verein einverstanden wäre, bräuchte er auch noch eine Ausnahmegenehmigung des Württembergischen Fußballverbandes“, erklärt der sportliche Leiter Thomas Hahn. Eine ganz schöne Kugelfuhr also. „Und deshalb habe ich jeden Spieler, der die SVB verlässt, gebeten, sich selbst darum zu kümmern.“

Wer sitzt auf der Trainerbank?

Damit dürfte klar sein, dass vor allem die Spieler, mit denen verlängert wurde, zum Einsatz kommen. „Plus die sechs A-Jugendliche, die übernommen werden“, so Hahn, der sich außerdem vorstellen könnte, dass die bereits feststehenden Neuzugänge in der zweiten Halbzeit eingewechselt werden.

Womit ein Problem vom Tisch wäre. Das zweite: Die künftigen Trainer heißen Daniel Fredel und Mario Estasi anstelle von Enzo Marchese, der bei den Stuttgarter Kickers zu sehr eingespannt ist, und Timo Gmoser. Wer von ihnen kümmert sich um das Team? Wer stellt auf? „So wichtig ist mir das auch wieder nicht“, meinte Marchese. „Zu viert müssen wir das ja nicht machen“, bruddelte Daniel Fredel schon einmal, „da könnte ich besser auf der Tribüne am Grill stehen.“ Inzwischen herrscht auch da Einigkeit. „Wir sind alle diese Woche zusammengesessen und haben das besprochen“, so Hahn. Die Lösung ist salomonisch: Marchese und Gmoser übernehmen in der ersten Halbzeit, Fredel und Estasi in der zweiten.

Große Verabschiedung in der Halbzeitpause

Ein Bonbon wartet jedenfalls auf alle, die der SV Böblingen den Rücken kehren – egal ob Spieler oder Trainer: die Verabschiedung in der Halbzeitpause. „In so einer schönen Atmosphäre erlebt man das in seiner Fußballerlaufbahn sicher nicht oft“, meint Thomas Hahn erwartungsfroh.