Pellegrino Matarazzo ist seit Februar Trainer bei Hoffenheim. Foto: dpa/Uwe Anspach

Die TSG 1899 Hoffenheim ist in Abstiegsgefahr. Neu-Coach Matarazzo ist zuversichtlich, die Krise in den Griff zu bekommen. Gelingt die Trendwende beim SC Freiburg?

Pellegrino Matarazzo muss von Berufs wegen Optimist sein und demonstriert es auch. „Ich bin aktiv und zuversichtlich. Wir sind auf dem richtigen Weg, auch wenn wir in den vorherigen drei Partien keine Punkte geholt haben“, sagte der Cheftrainer der vom Abstieg bedrohten TSG 1899 Hoffenheim vor dem Fußball-Bundesligaspiel am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) beim SC Freiburg. Genährt werde seine Zuversicht durch eine Stabilisierung insbesondere in der Defensive. „Wir haben aus dem Spiel heraus in diesen Begegnungen kein Gegentor bekommen. Wir arbeiten inhaltlich und zielstrebig“, betonte er.

Um nach dem Vereinsnegativrekord von 13 Punktspielen ohne Sieg, inklusive der vier Partien unter der Regie des neuen Trainers, und dem Abrutschen auf Tabellenplatz 16 die Trendwende zu schaffen, muss Matarazzo auch in der Offensive Impulse setzen. „Wir müssen häufiger Abschlüsse suchen und unsere Situationen in Überzahl präziser ausspielen“, erklärte er. „Die Torschüsse, die wir haben, müssen wir besser platzieren. Mir fehlen die Großchancen, die wir nicht erspielen, obwohl die Möglichkeiten dafür da wären.“

Leichter gesagt als getan angesichts von nur 29 erzielten Toren, 42 Gegentreffern und nur 19 Punkten aus 23 Spielen. Besonders unachtsam waren die Hoffenheimer bei Defensivstandards, die in den vergangenen drei Partien ausschlaggebend für die Niederlagen waren. „Die Thematik ist uns natürlich bewusst. Wir haben im Training noch intensiver an defensiven Standards gearbeitet“, berichtete Matarazzo.

Am Engagement im Training hapere es nicht, dass es hinten wie vorne seit 13 Begegnungen nicht richtig funktionierte. „Es geht nicht darum, Trainingsweltmeister zu sein, sondern die Leistung im Spiel abzurufen“, sagte 45-jährige gebürtige Amerikaner. In den letzten Liga-Spielen gegen Dortmund und in Mainz (je 0:1) habe man gegen die beiden formstärksten Mannschaften des Jahres gespielt und sei „konkurrenzfähig“ gewesen.

Hoffenheimer reisen mit großen Personalsorgen nach Freiburg

Nur mithalten reicht in den noch ausstehenden elf Spielen nicht, die TSG muss endlich wieder gewinnen, um aus der Abstiegszone zu kommen. „Es liegt an uns zu punkten. Wir haben alles in der Hand“, meinte Matarazzo. „Unser Ziel gegen Freiburg ist es, eine Leistung zu zeigen, die uns in die Lage bringt, drei Punkte zu holen.“ Den Spielern sei bewusst, worum es jetzt gehe: „Die Mannschaft hat sich in dieser Woche zweimal getroffen, um über die Situation zu sprechen. Jetzt müssen wir Taten folgen lassen.“

Ob dies beim SC Freiburg gelingt, der am Donnerstag im Achtelfinale der Europa League bei Juventus Turin mit 0:1 verloren und damit weniger Zeit für Erholung hat? „Nein, dass kann man nicht sagen. Es gibt viele Beispiele von Mannschaften, die am Donnerstag gespielt haben und am Sonntag stark gespielt haben. Freiburg greift die Champions League an“, warnte Matarazzo und fügte an: „Freiburg ist ein eingespieltes Team, sie sind eine der komplettesten Mannschaften der Liga.“

Die Hoffenheimer reisen nicht nur mit der Hypothek, lange nicht mehr gewonnen zu haben und im Tabellenkeller zu stecken, in den Breisgau, sondern auch mit großen Personalsorgen. Der dänische Stürmer Kasper Dolberg hat bei einem Zusammenprall im Training eine Gehirnerschütterung erlitten und fällt aus. Auch Verteidiger Stanley Nsoki ist wegen Hüftproblemen nicht einsatzfähig. Zudem fehlt Mittelfeldspieler Christoph Baumgartner nach seiner fünften Gelben Karte. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Sebastian Rudy (Oberschenkelprobleme). Weiter fehlen Jacob Bruun Larsen, Grischa Prömel und Justin Che.