Freiburgs Vincenzo Grifo beim Elfmeter. Foto: dpa/Tom Weller

Strömender Regen, viele Torchancen und ein glücklicher Torschütze Vincenzo Grifo. Der SC Freiburg steht nach dem 1:0-Sieg gegen VfL Bochum mit neun Punkten glänzend da.

Der SC Freiburg ist im Dauerregen auf den zweiten Platz der Fußball-Bundesliga gestürmt. Der Europa-League-Teilnehmer holte beim 1:0 (0:0) gegen das noch punktlose Schlusslicht VfL Bochum am Freitagabend den dritten Sieg im vierten Spiel und ist mit neun Zählern zumindest bis Samstag erster Verfolger von Spitzenreiter Bayern München. Das Siegtor erzielte Vincenzo Grifo in der 48. Minute. Der VfL zeigte sich zwar im Vergleich zum 0:7 gegen die Bayern stark verbessert, wartet aber weiter auf ein Erfolgserlebnis.

Schon in der ersten Halbzeit hätten die Gastgeber in Führung gehen müssen. Allerdings scheiterten sie immer wieder an sich selbst oder an Torhüter Manuel Riemann. Beim entscheidenden Gegentor war der Schlussmann aber nicht schuldlos.

Von Verunsicherung keine Spur

Denn Riemann avancierte beim SC-Führungstor zur tragischen Figur. Der 33-Jährige verursachte zunächst einen Elfmeter, als er den Ball fallen ließ und anschließend Roland Sallai an der Hose zu Boden zog. Den Strafstoß von Grifo wehrte Riemann genauso wie dessen anschließenden Kopfball noch ab, beim dritten Versuch des Italieners war er aber machtlos.

Nur fünf Tage hatte Bochum-Coach Thomas Reis Zeit, den Auftritt gegen die Bayern aus den Köpfen seiner Spieler zu bekommen. Er schien in der kurzen Trainingswoche die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Bochumer - auf vier Positionen verändert - starteten vor 32 800 Zuschauern deutlich aktiver. Von Verunsicherung war keine Spur.

Freiburg drehte auf

Der wieder von Beginn an aufgebotene Gerrit Holtmann kurbelte das Offensivspiel der Gäste an. Er prüfte SC-Schlussmann Mark Flekken (9.) und drei Minuten später scheiterte Takuma Asano am niederländischen Nationaltorwart. Der Schuss des Japaners war für einen längeren Zeitraum das letzte offensive Lebenszeichen der Bochumer.

Freiburg drehte ohne den am gebrochenen Handgelenk operierten Maximilian Eggestein nach einer Anfangsphase, in der sowohl die Anspielstationen als auch die Genauigkeit fehlten, auf. Kapitän Christian Günter stahl sich im Rücken der VfL-Abwehr davon, bekam den Ball aber nicht an Riemann vorbei (10.).

Gewitter verwandet Spiel in Rutschpartie

Das Tempo nahm zu. Nachdem Cristian Gamboa trotz mehrerer Ermahnungen einen Einwurf falsch ausgeführt hatte, verpasste Ritsu Doan die Freiburger Führung (18.). Die VfL-Profis gerieten immer mehr unter Druck und konnten von Glück reden, dass die Freiburger auch eine Dreifach-Möglichkeit ausließen (22.).

Das Spiel entwickelte sich zu einer Rutschpartie. Saubere Pässe waren wegen des Gewitters über dem Europa-Park Stadion beinahe unmöglich und so entschieden sich Sallai und Holtmann für Schüsse aus der Distanz, die aber nicht den gewünschten Erfolg brachten.

Bochum kämpfte tapfer weiter

Nur Sekunden nach Wiederbeginn meldete sich Videoschiedsrichter Guido Winkmann beim Unparteiischen Marco Fritz. Riemann hatte eine Flanke von Günter nicht festgehalten und brachte anschließend Sallai zu Fall.

Bochum kämpfte tapfer weiter und hatte zweimal Pech, als Holtmann Pfosten (65.) und Latte (84.) traf. Dazu vergaben die Gäste weitere hochkarätige Möglichkeiten. Aber auch die Freiburger hatten die Chance zur Vorentscheidung. So trafen Michael Gregoritsch (72.) und Nils Petersen (81.) ebenfalls das Aluminium.