Der Musikverein Schönaich und die Chöre der Schönaicher Musikschule nahmen die Zuhörer am Wochenende gleich zwei Mal mit in die Welt der Klassiker. Eine an beiden Tagen ausverkaufte Gemeindehalle und ein begeistertes Publikum waren der Dank für harte und gleichzeitig wunderbare Arbeit.
Der Musikverein Schönaich und die Chöre der Musikschule hatten ein Programm unter dem Titel „Classics in Concert“ zusammengestellt, das alle musikalischen Geschmacksrichtungen und alle Altersgruppen ansprach, wie die Verantwortlichen berichten.
Einen klangvollen Einstieg erlebten die Besucher in der Gemeindehalle mit „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauß. Zur berühmten Titelmelodie zum Film „1492 – die Eroberung des Paradieses: Conquest of Paradise“ betraten die rund 50 Sängerinnen und Sänger der drei Musikschulchöre, die unter der Leitung von Susanne Komorowski stehen, die Bühne.
Das Phantom lebt weiter
Eindrucksvoll geriet auch das Zusammenspiel zwischen Orchester und Chor bei Andrew Lloyd Webbers „Phantom der Oper“. Nach 35 Jahren und fast 14 000 Vorstellungen ist kürzlich für das „Phantom“ der letzte Vorhang gefallen. Es ist das Ende eines beispiellosen Musical-Erfolgs: Fast 20 Millionen Menschen sollen für 1,3 Milliarden Dollar Eintrittskarten gekauft haben. Am Broadway ist inzwischen der Vorhang gefallen, in der Schönaicher Gemeindehalle lebte das Phantom an diesem Wochenende an zwei Tagen weiter.
Filmmusik von Ennio Morricone
Große Filme bleiben oft auch deshalb im Gedächtnis, weil sich ihre Musik ins Ohr gräbt. Der Titelsong zu „Zwei glorreiche Halunken“, einer der ersten modernen Westernklassiker, ist so einer. Die Zusammenarbeit mit dem Filmregisseur Sergio Leone war Ennio Morricones großer Durchbruch. Er schrieb die Musik für über 500 Film und war einer der größten italienischen Komponisten unserer Zeit. Seine Musik zu „Once upon a Time in America“ oder dem Western „Spiel mir das Lied vom Tod“ ist legendär.
Mit der grandiosen Eröffnungsfanfare „Olympic Spirit“ von John Williams startete das Sinfonische Blasorchester unter der Leitung von Rainer Bauer in den zweiten Teil des Event-Konzerts. Die Fanfare wurde für die Olympischen Spiele 1988 in Seoul komponiert. Eine beeindruckende Leistung boten die Chöre beim Titel „Gabriellas Sang“ aus dem schwedischen Musikfilm „Wie im Himmel“ von Kay Pollak. Die Ballade verzauberte das Publikum in Schönaich. Unter anderem deshalb, weil der Text auf Schwedisch gesungen wurde.
Schwierige Wechsel gemeistert
Fröhlich und stimm- und tongewaltig präsentierten die Sängerinnen und Sänger und das 50-köpfige Blasorchester „A Jubilant Song“ von John Leavitt. Nicht einfach zu spielen sind die häufigen Wechsel zwischen Viervierteltakt und Sechsachteltakt sowie zwischen Chor und Orchester. Hervorragend meisterten die Akteure jedoch auch diese Herausforderung.
Mit „Va Pensiero“, dem Sklavenchor aus der dritten Teil der Oper „Nabucco“ von Guiseppe Verdi, zauberten die Musikerinnen und Musiker einen weiteren Musikklassiker aus dem Hut, den eigentlich fast jeder kennt. Mit dem Welthit „Money, Money, Money“ von ABBA endete der offizielle Teil des Programms. Doch das begeisterte Publikum ließ es sich jedoch nicht nehmen, mit anhaltendem Applaus eine Zugabe einzufordern.
Wiederholung erwünscht
Als ein musikalisches Dankeschön ans Publikum bezeichnete Moderator Wolfgang Völmle „Time to say Goodbye“. Doch bei lediglich einem Dankeschön sollte es nicht bleiben, und so erklang ganz zum Schluss noch einmal „Gabriellas Song“ und beendete in in Schönaich ein musikalisches und emotionales Event, das nach einer baldigen Wiederholung ruft.