Kommandant Wolfgang Bäuerle eröffnet die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Weil der Stadt. Foto: Stadtverwaltung Weil der Stadt

Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Weil der Stadt stehen neben der steigenden Einsatzbelastung auch Nachwuchsarbeit und infrastrukturelle Probleme im Fokus.

Mit 5000 geleisteten Einsatzstunden ist 2024 ein arbeitsintensives Jahr für die Freiwillige Feuerwehr Weil der Stadt gewesen. Bei der Jahreshauptversammlung in Merklingen zogen Kommandant Wolfgang Bäuerle und sein Team Bilanz und richteten den Blick auf zukünftige Herausforderungen. Neben steigenden Einsatzzahlen und einer erfolgreichen Nachwuchsarbeit wurden auch infrastrukturelle Probleme thematisiert.

Einsatzzahlen steigen, schnelle Hilfe rettet

Bürgermeister Christian Walter würdigte den Einsatz der Feuerwehrleute: „Es ist beruhigend für uns alle, dass Sie rund um die Uhr für uns da sind.“ Auch Jürgen Stäbler, stellvertretender Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Böblingen, hob die ständige Bereitschaft der Einsatzkräfte hervor. Im letzten Jahr war die Weiler Feuerwehr fast jeden zweiten Tag im Einsatz: Die Feuerwehr rückte zu 184 Einsätzen aus. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von über 30 Prozent. Die Bandbreite reichte von Bränden über technische Hilfeleistungen und Verkehrsunfällen.

Um auch künftig einsatzfähig zu bleiben, setzt die Feuerwehr stark auf kontinuierliche Weiterbildung. Zahlreiche Feuerwehrangehörige absolvierten im vergangenen Jahr Fortbildungen auf Landkreisebene sowie an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal – zusätzlich zum regulären Einsatz- und Übungsdienst. Neben gut ausgebildetem Personal sind moderne Einsatzfahrzeuge essenziell. In diesem Jahr werden in den Stadtteilen Hausen und Weil der Stadt zwei neue Feuerwehrfahrzeuge in Dienst gestellt. Bäuerle bedankte sich bei der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat für die kontinuierliche Unterstützung. Gleichzeitig mahnte er jedoch an, das Feuerwehrhaus in Weil der Stadt nicht aus den Augen zu verlieren: Die Infrastruktur entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Auch Schriftführer Florian Klawes wies in seinem Bericht auf den steigenden Platzbedarf hin. Er betonte, dass eine langfristige Lösung dringend notwendig sei, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.

Größte Jugendfeuerwehr im Kreis

Die Weiler Jugendfeuerwehr zählt aktuell 60 Mitglieder und ist damit die größte im Landkreis Böblingen. Jugendwart Daniel Hagemann betonte, dass die Jugendarbeit in einer Zeit rasanter Veränderungen und vielfältiger Herausforderungen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Sie sei nicht nur essenziell für die feuerwehrtechnische Ausbildung, sondern vermittle auch wichtige Werte wie Kameradschaft, Respekt, Verantwortung und Toleranz. Doch auch für die Jugendfeuerwehr stellt der Platzmangel im Feuerwehrhaus aufgrund der hohen Mitgliederzahl eine große Herausforderung dar.

Eine besondere Ehrung erhielt Karl Kienle für seine 80-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr. Bereits mit 15 Jahren trat er während des Kriegs in die Wehr ein. Da er nicht persönlich anwesend sein konnte, wurde die Ehrung im kleinen Kreis nachgeholt.