In Freiburg werden derzeit zahlreiche Patienten verlegt. Foto: dpa/Uli Deck

Freiburg steht eine der größten Evakuierungsaktionen der vergangenen Jahrzehnte bevor. Eine Weltkriegsbombe muss entschärft werden. 4000 Menschen sind betroffen, aber auch Patienten der Uniklinik.

Vor der Entschärfung einer Fliegerbombe in Freiburg hat das örtliche Universitätsklinikum Patientinnen und Patienten vorsorglich verlegt. Wie ein Sprecher am Freitag auf Anfrage in Freiburg mitteilte, waren rund 150 Menschen von dem Umzug betroffen.

Die Patienten verbleiben demnach in der Uniklinik und müssen nicht in andere Krankenhäuser gebracht werden. Unter den Betroffenen sind rund 50 bis 60 bettlägerige Menschen. Davon seien rund 15 Intensivpatienten, berichtete der Sprecher.

Für die Entschärfung der Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg am Samstag müssen rund 4000 Menschen im Westen der Stadt zeitweise ihre Wohnungen und wohl ihren Arbeitsplatz verlassen. In dem Radius um den Bombenfund liegen auch mehrere Einrichtungen der Uniklinik. Betroffen sind die Klinik für Tumorbiologie sowie Teile der Kliniken für Augenheilkunde, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Pneumologie sowie des Neurozentrums.

Betreuungsstelle in Messehalle eingerichtet

Es handelt sich um eine der größten Evakuierungsaktionen der vergangenen Jahrzehnte in Freiburg, wie die Stadt berichtete. Da die Uniklinik betroffen sei, handle es sich um einen großen Einsatz, berichtete ein Sprecher. Das Klinikum gehört nach eigenen Angaben zu den größten Unikliniken in Deutschland und betreibt laut Homepage mehr als 2000 Betten.

Die US-amerikanische 500-Kilo-Fliegerbombe war am Mittwoch bei Bauarbeiten unweit des Universitätsklinikums gefunden worden. Die Zünder der Bombe sollen am Samstag entfernt werden. Die Gebäude in einem Umkreis von 500 Metern werden evakuiert. Von 7.30 Uhr morgens an soll sich keiner mehr in den betroffenen Häusern aufhalten. Eine akute Gefahr besteht nach Einschätzung des Kampfmittelräumdienstes nicht. In einer Halle der Messe wird eine Betreuungsstelle eingerichtet.