Hertha-BSC-Geschäftsführer Fredi Bobic – wechselt er zum DFB? Foto: dpa/Tom Weller

Tritt der frühere VfB-Stürmer Fredi Bobic die Nachfolge von Oliver Bierhoff beim DFB an? Entschieden ist noch nichts, aber sein aktueller Club würde ihn zumindest ziehen lassen.

Die Debatte um einen Nachfolger für Oliver Bierhoff beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) geht weiter: Hertha-BSC-Präsident Kay Bernstein würde seinen Geschäftsführer Fredi Bobic ziehen lassen, wenn der frühere Stürmer des VfB Stuttgart den Posten des Direktors bei der deutschen Nationalmannschaft wolle. „Ja“, sagte Bernstein auf eine entsprechende Frage im kicker: „Ich stehe immer auf dem Standpunkt: Reisende soll man nicht aufhalten.“ Allerdings werde Bobic, „wenn es nach mir geht noch eine ganze Weile länger“ in verantwortlicher Position beim Hauptstadt-Klub arbeiten.

Beim möglichen Interesse des DFB an Bobic (51) als Nachfolger des verabschiedeten Geschäftsführers Oliver Bierhoff bewege man sich aktuell noch „im Bereich des Hypothetischen. Bevor eine solche Personalie Konturen bekommt, gehe ich davon aus, dass sowohl Fredi als auch wir als Verein ein paar Anrufe aus Frankfurt/Main bekämen. Und die gab es bisher nicht“, betonte Bernstein.

Bobic schließt nichts aus

Bobic sagte bei MagentaTV, er könne, was seine Person betreffe, „nie etwas ausschließen. Das ist im Fußball so“.

Hätte sich der Klubchef ein klares Bekenntnis von Bobic zur Hertha gewünscht? „Nein. Fredi Bobic hat gesagt, was aus seiner Sicht zu sagen war – in einer Diskussion, die er nicht aufgemacht hat“, meinte er. Ein möglicher Abgang wäre aus seiner Sicht keine Ohrfeige für den Klub oder ein Rückschlag sondern eher eine normale Personalie in einem völlig überhitzten Business.

Auch Jürgen Kohler bringt sich ins Spiel

In die Kandidatenliste für die Bierhoff-Nachfolge reihte sich am Sonntag sogar der ehemalige Fußball-Weltmeister Jürgen Kohler ein. „Ich würde es mal so umschreiben: Die Herren haben ja meine Nummer“, sagte der 56-Jährige in der TV-Sendung „Doppelpass“ bei Sport1.

Kohler hat nach seiner erfolgreichen Spieler-Karriere als Trainer und Sportdirektor gearbeitet. Beim DFB wurde er im Juli 2002 Trainer der U21, wechselte aber nur neun Monate später als Sportdirektor zum Bundesligisten Bayer Leverkusen. So große Spuren wie als Weltklasse-Verteidiger hinterließ er in seinen späteren Funktionen im Profifußball nicht.

Der 54-jährige Bierhoff war nach dem Vorrunden-Aus zu Wochenbeginn nach 18 Jahren Amtszeit beim Deutschen Fußball-Bund zurückgetreten. Verbandspräsident Bernd Neuendorf hat sich noch nicht zu den gehandelten Kandidaten öffentlich geäußert. Der 61-Jährige wird am Dienstag auf dem Frankfurter DFB-Campus eine Pressekonferenz abhalten.

Mertesacker im Gespräch

Gehandelt werden neben Bobic auch Ex-Weltmeister Per Mertesacker. „Mit mir hat sich nach dem Bierhoff-Aus noch keiner unterhalten. Man muss auch wissen, dass ich in London sehr, sehr glücklich bin - familiär und beruflich“, sagte Mertesacker, der bei seinem Ex-Club FC Arsenal für die Nachwuchsarbeit zuständig ist, am Wochenende als ZDF-WM-Experte.

Die nächsten Länderspiele der Nationalmannschaft finden erst im März 2023 statt. Denkbar ist, dass der Verband die umfangreichen Bierhoff-Aufgaben auf mehrere Personen aufteilt.