Porsche-Beschäftigte profitieren vom Börsengang. Sie erhalten einen Bonus von 3000 Euro. Foto Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Der erfolgreiche Börsengang von Porsche Ende September lohnt sich auch für die Belegschaft: Jeder Festangestellte in Deutschland erhält mit dem Novembergehalt einen Bonus von 3000 Euro überwiesen.

Zusätzlich zum „Schwabenteller“ mit Rostbraten und Maultaschen in ihren Werkskantinen ist den Porsche-Beschäftigten am Montagmittag ein hochattraktives Dessert serviert worden: Denn auch die Belegschaft profitiert vom Börsengang. Nun ist klar, wie hoch der sogenannte IPO-Bonus ausfallen soll: 3000 Euro sollen die Festangestellten aller deutschen Konzerngesellschaften erhalten – wobei im Vorfeld sogar über eine Auszahlung von 6600 Euro spekuliert worden war. IPO steht für Initial Public Offering und bezeichnet die Börseneinführung.

Schon am Montagmorgen wurde die frohe Botschaft im Intranet und per E-Mail kommuniziert. Demnach soll der Betrag mit dem Novembergehalt ausgezahlt werden, wie noch in einer Vereinbarung des Unternehmens mit dem Konzernbetriebsrat festgelegt wird. Nicht profitieren werden zum Beispiel Leihbeschäftigte, Teilzeitkräfte wiederum anteilig. Insofern wird der IPO-Bonus wie die jährliche Sonderzahlung berechnet – da wurden in diesem Jahr wegen des erfolgreichen Geschäftsjahrs 2021 bis zu 7900 Euro ausgezahlt. Medienberichten zufolge will der Konzern insgesamt 250 Millionen Euro an die weltweit 37 000 Mitarbeiter ausschütten.

„Mit Mut und Herzblut“

„Alle Kolleginnen und Kollegen haben Porsche zu dem gemacht, was Porsche heute ist. Daher ist es nur fair, dass auch alle am Erfolg beteiligt werden“, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Harald Buck unserer Zeitung. Das Management drückt gegenüber der Belegschaft seinen Stolz auf diese aus. „Wir sind eine starke Einheit“, heißt es zum Beispiel. „Wir haben als Team agiert mit Mut und Herzblut.“ Der erfolgreiche Börsengang sei aufgrund der besonderen Leistung aller Kolleginnen und Kollegen erfolgt – er gebe „Rückenwind“ für die Zukunft.

Aktie rangiert bei mehr als 88 Euro

Der Börsengang am 29. September war mit einem Emissionsvolumen von 9,4 Milliarden Euro der größte in Deutschland seit dem Telekom-Parkettdebüt im Jahr 1996 und in diesem Jahr der größte in Europa, gemessen an der Marktkapitalisierung.

Die Banken verzeichneten einen großen Run auf die bis zu 114 Millionen Vorzugsaktien. Und auch die seitherige Entwicklung des Börsenkurses ist in einem schwierigen Umfeld sehr ordentlich: Nach einem Ausgabepreis von 82,50 Euro wird die Aktie mittlerweile bei 88,50 Euro notiert.

Für die treibende Kraft des Börsengangs, Porsche- und Volkswagen-Chef Oliver Blume, lohnt sich der Schritt ohnehin: Früheren Berichten auf Grundlage von Informationen aus dem Börsenprospekt zufolge könnte Blume virtuelle Porsche-Aktien für 1,05 bis 3,15 Millionen Euro zugeteilt bekommen, die übrigen Vorstände für 600 000 bis 1,8 Millionen Euro.

Die VW-Beschäftigten erhalten jeweils 2000 Euro

Die Anteilseigner des Mutterkonzerns Volkswagen sollen 9,55 Milliarden Euro in Form einer Sonderdividende erhalten – was vor allem die Familien Porsche und Piech begünstigt. VW schlägt eine Sonderdividende von 19,06 Euro je Aktie vor, wie es in der Einladung zur außerordentlichen Hauptversammlung am 16. Dezember in Berlin heißt.

Auch die VW-Beschäftigten im Haustarif und in Sachsen sollen am Börsengang teilhaben – an sie gehen jeweils 2000 Euro.