Mit vereinten Kräften meistern Feuerwehr und DRK die Übung. Foto: Holger Schmidt

Autounfall und Brandbekämpfung: Rund 50 Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK üben in Weil im Schönbuch.

Um Punkt 15 Uhr am Samstag geht der Alarm bei der Rettungsleitstelle ein. „Ein Auto ist in einen Lkw eingeschlagen“, erklärt ein aufgeregter sechsjähriger Junge der Leitstelle. Kurze Zeit später treffen am Weil im Schönbucher Marktplatz auch schon die ersten Helfer von Feuerwehr und Deutschem Roten Kreuz (DRK) ein. Schnell verschafft sich Gesamtkommandant und Einsatzleiter Michael Angeli ein Bild der Lage: Ein Pkw ist während Ladearbeiten ungebremst in das Heck eines abgestellten Lkw gefahren, dessen Fahrer ist verletzt, der Pkw-Fahrer eingeklemmt. Sofort übernehmen die Einsatzkräfte die Betreuung und medizinische Erstversorgung der Verletzten, die Feuerwehr bekämpft auslaufende Flüssigkeiten der Lkw-Ladung und rückt dem Pkw zur Personenbergung mit schwerem Gerät zu Leibe. Mit Spreizer und Hydraulischere wird das Dach des Fahrzeugs entfernt.

„Die haben ein Cabrio gemacht“, staunt nicht nur die in einigem Abstand versammelte Kinderschar, zu der auch der sechsjährige Anrufer vom Anfang gehört. Denn was so dramatisch klingt, ist zum Glück kein echter Notfall, sondern eine Übung, die an diesem sonnigen Samstagnachmittag 50 Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK vor großem Publikum in Atem hält. Moderiert wird das Ganze von Markus Ferber, stellvertretender Feuerwehrkommandant. Die Verletzten werden gemimt von aktiven Mitgliedern der Weil im Schönbucher Jugendfeuerwehr.

Der Pfarrer wird gerettet

Kaum ist das eine Übungsszenario beendet, wartet auf der anderen Straßenseite auch schon das nächste. Hilferufe sind vom neuen evangelischen Gemeindehaus her zu hören, aus dessen Erdgeschoss strömt dichter Rauch. Mit Blaulicht und Martinshorn nähern sich weitere Rettungsfahrzeuge auch aus Breitenstein und Neuweiler sowie eine Drehleiter aus Böblingen.

Zu den ersten ‚Geretteten’ gehört Pfarrer Steffen Hoinkis, der anschließend sichtlich froh ist, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Andere Feuerwehrkameradinnen und –kameraden verschaffen sich derweil mit Atemschutz Zutritt zum Gebäude. Ein Verletzter nach dem anderen wird zur Sammelstelle des DRK gebracht und dort weiter betreut und versorgt.

Lob für die Helfer

Nicht mehr zu retten ist allerdings das Gemeindehaus. Der Dachstuhlbrand kann nur noch aus allen Wasserrohren schießend von außen bekämpft werden. Dann ist die Übung unter großem Applaus des Publikums beendet.

„Alles prima“, zieht Michael Angeli nach einer knappen Stunde ein hochzufriedenes Übungsfazit, bevor es zum gemeinsamen Essen zurück ins Rettungszentrum geht. „Ich bin stolz auf meine Feuerwehr und das DRK“, sagt auch Bürgermeister Wolfgang Lahl (Freie Wähler), der als Zaungast das Geschehen beobachtet. „Sie stehen 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche für den Ernstfall bereit.“