Zu den Einsätzen der Sindelfinger Feuerwehr im vergangenen Jahr gehörte auch dieser: In den Eisweiher an der Schwertstraße hatte ein Chaot einen Pulverlöscher geworfen. Die Einsatzkräfte verhinderten eine größere Verunreinigung des Wassers. Foto: Feuerwehr Sindelfingen

Die Sindelfinger Feuerwehrabteilung war im vergangenen Jahr rund 450-mal im Einsatz und leistete rund 2000 Einsatzstunden mehr als im Vorjahr ab. Bei der Abteilungsversammlung machte Kommandant Thomas Schnaufer deutlich, wie hoch die Belastung ist.

Zum ersten Mal eröffnete Thomas Schnaufer eine Abteilungsversammlung der Sindelfinger Feuerwehr. 20 Jahre lang hatte Rainer Just das Amt des Abteilungskommandanten bekleidet, es im vergangenen Jahr aber an Schnaufer abgegeben.

Der neue Chef blickte bei der Versammlung auf das vergangene Jahr zurück. Das Kalenderjahr brachte eine Vielzahl an Einsätzen mit sich. Dabei wurde die Einsatzabteilung Sindelfingen insgesamt 448-mal alarmiert, 55 Einsätze mehr als 2023. Die Wehr bekämpfte Brände, leistete aber auch technische Hilfe oder wendete Umweltschäden ab. Es kam eine beachtliche Anzahl von fast 10 000 Einsatzstunden zusammen, rund 2000 mehr als 2023.

Die größte Veränderung auf Gesamtwehrebene war die komplette Neubeschaffung von Einsatzkleidung. Anfang des Jahres begann die Anprobe und Maßbestimmung. Im Juli 2024 gab es dann die feierliche Übergabe in der Feuerwache Sindelfingen. Parallel übernahm die Sindelfinger Feuerwehr ein neues Boot. Oberbürgermeister Bernd Vöhringer führte als Namenspate die Taufe durch. Zudem erhielten die Sindelfinger Floriansjünger eine neue Pritsche für die Wechselladerfahrzeuge. „Hier sind wir zukünftig noch flexibler beim Materialtransport und Logistikaufgaben die zum Beispiel im Bereich Katastrophenschutz oder bei Unwettern benötigt werden“, sagte Schnaufer.

Zum Standardprogramm gehört es, regelmäßig Aus- und Fortbildungen zu organisieren. Dabei wurden bei klassischen Löschzugübungen, Umweltschutz- oder Messdiensten sowie Maschinistentrainings das Wissen und Handeln verbessert und gefestigt. „Bei Landkreis-Ausbildungen konnten wir frische Einsatzkräfte im Bereich Grundausbildung, Atemschutzgeräteträger, Truppführer und Maschinisten gewinnen und uns in diesem Bereich auch vielfältig als Ausbildungsstandort einbringen“, erläuterte der Abteilungskommandant. „Ebenfalls konnte wir im Bereich der Führungskräfte neue Gruppenführer an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal ausbilden lassen.“

Insgesamt kam die Anzahl von 308 Diensten und Aus-/ Fortbildungen zusammen. Dabei wurden 9084 Stunden geleistet. Rechnet man alle Einsätze und Dienste zusammen und bricht dies auf die derzeit 85 aktiven Feuerwehrangehörige herunter, stellt das eine Mehrbelastung von etwa 253 Stunden pro Einsatzkraft dar, umgerechnet also rund sechs Arbeitswochen.

Diese hohen Einsatzzeiten würden immer mehr zu Belastung, stellte Thomas Schnaufer fest. Gerade dann, wenn Familie und Beruf immer größeren Einfluss nehmen. „Nachwuchs zu generieren, wird immer mehr zur Herausforderung“, sagte er. Bei noch 85 aktiven Kameradinnen und Kameraden – also 11 weniger als 2023 – werde die Belastung für jeden Einzelnen immer größer. Um die ehrenamtlichen Personalressourcen zu entlasten, wurde daher nachgesteuert. Seit November 2024 wird die Feuerwehr Sindelfingen von zwei hauptamtlichen Einsatzkräften im 24-Stunden-Dienst ergänzt. Außerdem leisten alle drei Einsatzabteilungen auf ehrenamtlicher Basis Zusatzbereitschaften am Wochenende. Eine Kampagne zur Gewinnung von Nachwuchskräften ist in Planung und soll 2025 umgesetzt werden.

Neben den vielen Einsätzen und Schulungen standen auch einige Events auf dem Programm, insbesondere der Vier-Tages-Ausflug nach Hamburg, das Familiensommerfest im Katzenbacher Hof oder der Besuch der Partnerstädte Corbeil-Essonnes (Frankreich) und Torgau (Sachsen).

Wie jedes Jahr standen schließlich Beförderungen und Ehrungen auf der Tagesordnung. Zur Feuerwehrmann oder -frau wurden Wahid Moradi, Theepiga Satkunarasan, Nils Gercken, Cem Tuz, Hanne Stahl und David Sazinger befördert, zum Oberfeuerwehrmann Christopher Müller.

Tim Knobloch, Lukas Pfeffer und Christian Bühler dürfen sich jetzt Hauptfeuerwehrmänner nennen, Oliver Erhardt und Tobias Walz sind jetzt Löschmeister, Marco Egeler gar Hauptlöschmeister.

Klaus Finkbeiner, Erwin Jungbeck, Jörg Egeler, Andreas Henkel, Bernhard Merkt und Michael P. Körner wurden verabschiedet, sie bleiben der Altersabteilung erhalten.