30 Jahre allzeit 24/7 im ehrenamtlichen Dienst: Thomas Butsch wird als Chef der Grafenauer Feuerwehr verabschiedet. Und wie!
Es erscheint fast unglaublich, dass Thomas Butsch nur 30 Jahre an der Spitze der Grafenauer Feuerwehr stand. Was er dort geleistet hat, scheint nämlich locker für viel mehr Jahre reichen.
Das wurde am Samstag mehr als deutlich, als Thomas Butsch als Kommandant verabschiedet wurde – mit einem Festakt. „Sie waren 30 Jahre allzeit 24 Stunden, sieben Tage die Woche im ehrenamtlichen Dienst“, sagte Bürgermeister Martin Thüringer.
Mehr als 1000 Einsatzstunden
Mit 19 Jahren war Thomas Butsch 1985 in die Grafenauer Feuerwehr eingetreten. Bereits 1991 wurde er Abteilungskommandant in Döffingen und 1995 Kommandant der Gesamtwehr der Doppelgemeinde. Seit 1997 ist er Hauptbrandmeister und hat damit den höchstmöglichen Dienstgrad erreicht. Auch auf Kreisebene hat er sich um das Feuerwehrwesen verdient gemacht – und 2023 das deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold erhalten, die höchste Auszeichnung für ehrenamtliche Feuerwehrler.
An 687 Einsätzen hat Butsch, der der Grafenauer Wehr als aktives Mitglied erhalten bleibt, persönlich teilgenommen, weit über 1000 Einsatzstunden kamen dabei zusammen. Einige besondere griff sein Kamerad Gianluca Biela heraus: Der Brand im Eberhardstüble kurz nach Butschs Wahl zum Kommandanten; den mit 48 Stunden längsten Einsatz beim Orkan Lothar 1999; das Hochwasser 2009; die Überlandhilfe beim Großbrand in Ostelsheim im selben Jahr.
Der Bürgermeister erfindet das Butsch
„Die Feuerwehr Grafenau ist professionell aufgestellt“, sagte der stellvertretende Kreisbrandmeister Thomas Frech mit Blick auf Butschs steten Einsatz für die bestmögliche Fahrzeugausstattung. Drei neue Fahrzeuge sind aktuell in der Beschaffung, nur die Einweihung des geplanten neuen Gerätehauses erlebt der scheidende Kommandant nicht mehr im Amt.
Dafür gab’s zum Abschied nicht nur Geschenke der eigenen Feuerwehrkameraden für ihn und seine Ehefrau Michaela. Sondern auch hohe Ehrungen von der Gemeinde. Zum einen die Bürgermedaille in Gold, zum anderen die Ernennung zum Feuerwehr-Ehrenkommandanten. „Sie haben Maßstäbe gesetzt“, würdigte Martin Thüringer. Und kreierte kurzerhand eine neue Maßeinheit: „Ein Butsch ist, wenn eine Veranstaltung oder ein Einsatz perfekt organisiert ist.“
Die Nachfolge ist geregelt
„Die Ehrungen sind eine Stufe zu hoch“, konterte der Ausgezeichnete mit der ihm üblichen Zurückhaltung und Bescheidenheit. Und gab einen launigen Bilderrückblick auf 40 Jahre Feuerwehrdienst. „Ich hab die Arbeit gern geleistet, aber ich hätte sie nicht leisten können, wenn es euch nicht gegeben hätte“, ging sein abschließender Dank an die über 100-köpfige versammelte Mannschaft, davon 69 aktive Mitglieder.
Zu seinem Nachfolger wurde der bisherige zweite Stellvertreter Timo Roller gewählt. Ihm zur Seite stehen als erster und zweiter Vize Stefan Eberle und Gianluca Biela. Alle drei müssen am Mittwoch noch vom Grafenauer Gemeinderat bestätigt werden, dann ist der Wechsel offiziell.