Rund 200 Meter von der Straße entfernt liegt der Brandherd. Inzwischen ist hier nur noch verkohltes Gras zu sehen. Foto:  

Die Feuerwehr Leonberg ist mit 40 Leuten vor Ort und hat die Flammen inmitten des Waldes bei Warmbronn schnell im Griff. Ein Hubschrauber-Pilot hat den Brand gemeldet.

Das hätte auch anders ausgehen können.“ Nachdenklich blickt Ulrich Greß auf die Szenerie: Auf einer Lichtung im Wald sprühen Feuerwehrleute den Boden und die Bäume ab. Große Schläuche säumen einen langen Waldweg. Das Gras ist verkohlt. Hier hat es eben noch gebrannt. Der Leonberger Stadtförster ist herangeeilt, genau wie 40 Frauen und Männer von der Feuerwehr, Rettungssanitäter, Polizisten und der Zivilschutz des Landratsamtes. Letzterer filmt das Gebiet mit einer Drohne.

Das Großaufgebot ist nicht unbegründet. Denn hätte es nicht einige glückliche Fügungen gegeben, wäre am Mittwochmittag ein schlimmer Waldbrand am westlichen Rand von Leonberg zwischen Warmbronn und dem Frauenkreuz möglich gewesen.

Schwierige Ausgangslage

Fügung 1: Ein privater Hubschrauber ist am Vormittag unterwegs. Dem Piloten fällt in einem Waldstück starker Rauch auf. Er informiert die Behörden.

Fügung 2: Die Leonberger Feuerwehr ist schnell zur Stelle und kann die Flammen auf einer Fläche von rund 150 Quadratmetern zügig löschen. Nach einer halben Stunde ist die Gefahr der Ausbreitung gebannt.

Dabei war die Ausgangslage für die Einsatzkräfte alles anderes als einfach. „Der Brandherd ist mitten im Wald, gut 200 Meter von der Straße entfernt“, berichtet der Feuerwehrchef Wolfgang Zimmermann. „Wir mussten alles in den Wald hineinschleppen.“ Und dafür müssen die Retter im Wortsinn den Weg frei machen. Es gibt zwar einen Pfad, doch der ist bucklig und zugewachsen. Äste müssen beiseite geräumt, Zweige abgeschnitten werden.

Die Feuerwehrleute verlegen Schläuche zur Lichtung, auf der es brennt, dann heißt es: Wasser marsch! 4000 Liter hat die Feuerwehr dabei. Der Leonberger Forstbetrieb stellt weitere 5000 Liter zur Verfügung.

Rauchen im Wald ist verboten

Die Frauen und Männer haben das Feuer schnell im Griff, sprühen aber bis in die Mittagsstunden weiterhin die Bäume und den Boden ab. Die Beschaffenheit des Grünzugs in der Nähe des Frauenkreuzes, der nicht zum Leonberger Stadtwald, sondern zum Staatsforst gehört, kommt den Helfern entgegen. „Laubbäume“, so erklärt der Revierförster Greß, „sind nicht so anfällig für Brände.“ Bei Tannen und Fichten sieht das ganz anders aus. „Die haben Harz und ätherische Öle. Das brennt wie Zunder.“

Die größte Gefahr für Waldbrände sind weggeworfene Kippen, sagt der Stadtförster. „Deshalb darf man im Wald auf keinen Fall rauchen.“ Eine Erkenntnis, die sich offenbar noch nicht bei allen herumgesprochen hat. „Immer wieder sehen wir Leute, die rauchend durch den Wald laufen“, sagt Greß. Auch Lastwagen-Fahrer, die ihre Pause in Waldwegen verbringen, würden oft rauchen.

Kreisstraße gesperrt

Gegen 14 Uhr entspannt sich die Lage. Viele der Einsatzkräfte, die bei brütender Hitze anpacken, gönnen sich einen Sprudel. „Jetzt wäre es toll, einfach in einen zu See springen“, meint ein junger Feuerwehrmann und nimmt einen kräftigen Schluck.

Zur Ursache gibt es am Nachmittag noch keine Erkenntnisse. Die sollen kriminaltechnische Untersuchungen bringen. „Komisch ist das schon“, meint Feuerwehr-Kommandant Zimmermann zum Umstand, dass das Feuer mitten im Wald aufgeflammt ist. Die Büsnauerstraße zwischen dem Frauenkreuz und Warmbronn bleibt während der Rettungsarbeiten bis 15 Uhr gesperrt. Die Polizei beziffert den Sachschaden auf 2500 Euro.