Erst Harpunen-Attacke, dann Zündelei am Auto? Die Polizei nimmt einen 30-Jährigen aus Döffingen fest, der Mann sitzt in U-Haft. Foto: Kreiszeitung Böblinger Bote/Thomas Bischof

Der 42-jährige Eigentümer verdächtigt einen Nachbarn, der ihn eine Woche zuvor mit einer Harpune bedroht hatte. Dieser kommt in Haft.

Feueralarm am Donnerstagabend gegen 22.45 Uhr im Grafenauer Teilort Döffingen: Im Bereich des Heckenwegs stand ein älterer Mercedes in Flammen, eine Zeugin verständigte Polizei und Feuerwehr.

Mit 26 Einsatzkräften und fünf Fahrzeugen rückte die Freiwillige Feuerwehr Grafenau aus, etwa 25 Minuten später war der Brand gelöscht. Das Auto musste abgeschleppt werden und gilt als Totalschaden. Weil der Wagen aber nicht mehr der jüngste war, wird der entstandene Sachschaden nur auf etwa 2000 Euro geschätzt.

Polizeieinsatz bereits eine Woche zuvor

Zwischenzeitlich hatte die Polizei Kontakt zum Eigentümer des Mercedes aufgenommen. Der 42 Jahre alte Mann, der in einer Sozialunterkunft wohnt, teilte den Beamten mit, dass er einen Nachbarn im Verdacht habe, für den Brand des Mercedes verantwortlich zu sein. Dieser habe ihn bereits eine Woche zuvor mit einer Harpune bedroht, was an jenem Freitag zu einem größeren Polizeieinsatz geführt hatte.

Daraufhin wurde die Unterkunft von mehreren Beamtinnen und Beamten der Polizeireviere Sindelfingen und Böblingen umstellt. Der 30-jährige Verdächtige befand sich allerdings nicht im Gebäude. Doch kurz darauf griff eine Streifenwagenbesatzung den 30-Jährigen unweit der Unterkunft auf. Hierauf wurde er vorläufig festgenommen.

Zwei Beamte auf dem Revier verletzt

Gegen den Mann besteht bereits ein von der Staatsanwaltschaft Stuttgart beantragter Haftbefehl wegen der Bedrohung eine Woche zuvor. Der 30-Jährige wurde zum Polizeirevier Sindelfingen gebracht und am Freitagvormittag einem Haftrichter beim zuständigen Amtsgericht vorgeführt. Dabei leistete der Tatverdächtige noch im Polizeirevier Sindelfingen Widerstand, sodass zwei Polizeibeamte verletzt wurden.

Der Richter setzte den bestehenden Haftbefehl in Vollzug und wies den 30-Jährigen in eine Justizvollzugsanstalt ein. Die Ermittlungen, wie es genau zu dem Brand des Mercedes gekommen ist, dauern an.