„Expedition Einstein“: Das Gelände des Sport und Freizeit Klubs Böblingen hat sich für eine Woche in eine kleinen Wissenschaftscampus verwandelt. Die jungen Forscher haben in dieser Zeit viel gelernt, auch über sich selbst.
Auf dem Tisch steht eine große Metallkugel und darunter ein rotierendes Band – ein sogenannter Bandgenerator, ein Gerät, das elektrische Ladungen trennt. „Wenn ihr jetzt die Kugel mit beiden Händen berührt, werdet ihr ebenfalls aufgeladen und Euch stehen die Haare zu Berge“, erklärt André Bisquerra, Referent beim Feriencamp „Expedition Einstein“. Ein besonderes Erlebnis, das alle Kinder ausprobieren wollten. Beim anschließenden Händereichen sprang im wahrsten Sinne des Wortes der Funke über.
Vom 19. bis zum 23. August tauchten 22 Schüler und Schülerinnen der fünften und sechsten Klasse auf dem Gelände des Sport und Freizeit Klubs Böblingen in der Schönaicher Straße täglich von 9 bis 17 Uhr in die Welt der Wissenschaft ein. Fünf volle Arbeitstage – oder sehr lange Schultage – gewissermaßen. Doch das Schöne dabei war: Die Arbeit – oder das Lernen – hat Spaß gemacht. Zumal die Fünft- und Sechstklässler auch viel über sich selbst gelernt haben.
Der einfachste Elektromotor der Welt
„Am Anfang steht immer eine Behauptung, eine These, die es zu beweisen gilt“, sagt Lukas Wagner, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Stuttgart, der das Camp seit 2017 leitet. „Ich stelle jetzt die Behauptung in den Raum, dass Licht eine Welle ist und sich ähnlich verhält wie Schall- oder Wasserwellen. Gemeinsam werden wir in dieser Woche diese Aussage überprüfen.“
Außerdem wurden die Kräfte von Magneten und Elektromagneten unter die Lupe genommen, Sandkörner auf einer Platte bei bestimmten Frequenzen zum Hüpfen gebracht, sodass sich hierbei geometrische Formen bildeten. Aus einer Batterie, einem Nagel, einem Magneten und einem Kabel wurde zudem der einfachste Elektromotor der Welt gebaut.
Viele Premieren für die Kinder
Ergänzend zu den wissenschaftlichen Experimenten gab es ein vielfältiges erlebnispädagogisches Angebot, angeleitet von Claudia von Kalnassy, Erlebnispädagogin beim Netzwerk für Team-Entwicklung und Weiterbildung (N.E.W.). Auf dem Programm standen eine GPS-Tour, Bogenschießen, Baumklettern, Feuerspucken und jede Menge Spiele, bei denen ein Huhn namens Chuck eine wichtige Rolle spielte.
„Die Kinder haben viele Dinge gemacht, die sie noch nie zuvor gemacht haben und das kostet natürlich viel Mut“, erklärt von Kalnassy. Doch hinterher waren alle sehr stolz, die Herausforderungen gemeistert haben. Eine Übernachtung unter sternenklarem Himmel bildete den Abschluss der erlebnisreichen Woche.
Staunende Eltern
Auch Lukas Wagner war sehr zufrieden mit seinen jungen Nachwuchsforschern. „Man darf als Wissenschaftlerin nur dann etwas behaupten, wenn man es auch erklären kann“, formulierte es eine junge Forscherin beim Familientag. Zum Abschluss der Woche präsentierten die Kinder ihre Erkenntnisse ihren staunenden Eltern und Geschwistern.
Die Stadt Böblingen ist eingebunden in den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Kooperationsverbund makeMINTcool in der Region Stuttgart. Bei Interesse an Angeboten im Bereich Naturwissenschaft und Technik für Jugendliche im Alter von elf bis 14 Jahren genügt eine Mail, um Informationen zu erhalten.
Die Mailadresse, über die weitere Informationen erhältlich sind ,lautet: baur@boeblingen.de