In Fellbach sind Reste einer Fliegerbombe gefunden worden. Foto: Stadtwerke Fellbach

Bauarbeiter halten eine Fliegerbombe zunächst für ein Rohr. Es kommt sogar zu einer Rauchentwicklung – wegen der Räumungsarbeiten wird der Auto- und Stadtbahn-Verkehr behindert.

Bei Bauarbeiten in Fellbach (Rems-Murr-Kreis) ist eine Fliegerbombe entdeckt worden. Wie Gerhard Ammon, der Geschäftsführer der Fellbacher Stadtwerke, mitteilte, wurde die Bombe auf einer Baustelle der Stadtwerke an der Esslinger- und Sebastian-Bach-Straße entdeckt. Die Waffe liege aufgerissen in einer Baugrube. Der Tiefbauer habe sie herausbefördert, weil er sie für ein altes Leitungsstück gehalten habe, so Ammon. „Luftbildauswertungen im Vorfeld haben keinen Verdacht auf mögliche Bombenfunde aufkommen lassen.“

Offenbar befanden sich in der Bombe noch Reste brennbaren oder explosiven Materials, denn nachdem die Waffe ans Tageslicht befördert worden war, geriet sie in Brand, dies führte zu einer Rauchentwicklung. Diese hat inzwischen jedoch wieder aufgehört. „Feuerwehr und Polizei sind vor Ort, die SSB ist auch informiert“, so Ammon. Inzwischen (Stand 16 Uhr) hat der Kampfmittelräumdienst jedoch schon Entwarnung gegeben, die Sperrung der U-Bahn-Strecke ist wieder aufgehoben.

Laut Rudolf Biehlmaier, dem Sprecher der Polizei Aalen, wurde die Bombe gegen 14.15 Uhr gefunden. „Nach bisherigem Kenntnisstand gab es keine Verletzten“, so Biehlmaier. Auch Gebäude seien nicht evakuiert worden. Die Polizei vermute, dass es sich bei der gefundenen Bombe um ein Reste einer bereits detonierten Brandbombe aus dem Zweiten Weltkrieg handelte. „Möglicherweise kam es zu einer Reaktion von Phosporresten mit der Luft, als die Bombe ausgegraben wurde“, sagt der Polizeisprecher. Das Feuer und die Rauchentwicklung hätten nur kurze Zeit angedauert.

Bei ihren Bombardements im Zweiten Weltkrieg setzten alle am Krieg beteiligten Nationen Brandbomben mit Weißem Phosphor ein. Dieser Stoff entzündet sich, wenn er mit Luft in Kontakt kommt, und brennt dann mit einer 1300 Grand heißen Flamme. Landeten Bomben damals zum Beispiel im Wasser oder zündeten aus anderen Gründen nicht richtig, können solche Blindgänger auch heutzutage noch eine große Gefahr darstellen. Auch in derzeitigen Kriegen wird Weißer Phosphor noch eingesetzt, auch wenn der Stoff als Waffe hoch umstritten ist. Kommt Haut mit Weißem Phosphor in Kontakt, drohen schwere Verletzungen. Der Stoff sowie der Rauch, den dieser beim Brand erzeugt, sind zudem giftig.