Das renovierte, markante Gebäude der Stadtwerke Fellbach. Im einstigen Restaurant im Erdgeschoss (im Bogen vorne) befinden sich jetzt die Büros der WDF. Foto: Dirk Herrmann

Die Wohnungs- und Dienstleistungsgesellschaft durfte sich im Gebäude der Stadtwerke Fellbach ausdehnen. Das bisherige Restaurant Irodion ist derweil in Richtung Kappelberg gezogen.

Es war vor gut zwei Jahren durchaus ein mehrmonatiges Aufregerthema, als bekannt wurde, dass das griechische Restaurant Irodion aus dem in Bahnhofsnähe befindlichen Gebäude der Stadtwerke Fellbach (SWF) weichen muss, um in dem Komplex den erhöhten Raumbedarf der Fellbacher Wohnungs- und Dienstleistungsgesellschaft (WDF) zu decken.

Nach 18-monatiger Bauzeit sind die Umbauarbeiten jetzt abgeschlossen – zur Zufriedenheit der Stadt und ihrer beiden Tochtergesellschaften. Und auch das Restaurant hat am anderen Ende der Kernstadt am Fuße des Kappelbergs direkt an der Alten Kelter ein neues Domizil gefunden und freut sich offenbar über einen treuen Kundenstamm.

Bestandteil der Wohnbauoffensive von OB Zull

Fellbachs Erster Bürgermeister Johannes Berner erinnerte in einem Pressegespräch kurz vor der Feier zur Inbetriebnahme der neuen Räume daran, dass die Gründung der WDF 2017 eine Folge der bereits in ihrem Wahlkampf angekündigten Wohnbauoffensive der Oberbürgermeisterin Gabriele Zull ist. Angedockt wurde die Gesellschaft an die Stadtwerke Fellbach und bezog dort, in der Ringstraße an der Ecke zur Bahnhofstraße, auch ihre Büroräume.

Doch die Aufgaben wuchsen, die Zahl der Mitarbeitenden stieg langsam, aber stetig auf mittlerweile 30 Beschäftigte – unter anderem auch, weil die WDF für die Unterbringung der Flüchtlinge in Fellbach zuständig ist. Und auch bei der SWF wuchs das Portfolio, dort sind es mittlerweile 117 Köpfe.

Somit war klar, dass der bisherige Platz in dem Klinkergebäude in der Ringstraße 5 nicht mehr reichte. Ein Anbau oder auch eine Aufstockung des Gebäudes waren technisch nicht machbar. Doch beide Einrichtungen sollten wegen etlicher Synergieeffekte unter einem Dach vereint bleiben. „Wir arbeiten eng mit den Stadtwerken zusammen, haben eine gemeinsame IT, nutzen beide die räumliche Infrastruktur und unterstützen uns durch fachliche Expertise“, erläutert WDF-Geschäftsführer Daniel Plaz.

Der Auftrag an das Fellbacher Architekturbüro KAB war klar: Neue Räume entwickeln, eine klare Trennung zwischen WDF und SWF herbeiführen und trotzdem die Zusammengehörigkeit der beiden Gesellschaften darstellen – und dies alles barrierearm. „Wir haben viele Kunden, die ins Haus kommen“, führt Daniel Plaz aus.

„Wir hatten einen Höhenversatz von gut 2,50 Metern zu überwinden“, beschreibt Architekt Frank Berner eine der Herausforderungen. Auf der rund 470 Quadratmeter großen Fläche entstanden in den vergangenen eineinhalb Jahren elf Büroräume und zusätzliche Besprechungsräume.

Durch eine vorgezogene Fassade, insbesondere im Bereich des früheren Irodion, sowie einen neuen gemeinsamen Eingangsbereich wurde für insgesamt 2,4 Millionen Euro ein modernes, attraktives und behindertengerechtes Entree verwirklicht. „Der Umbau im Erdgeschoss kommt beiden Gesellschaften zugute“, erklärt Gerhard Ammon, Geschäftsführer der SWF, die für die Schwestergesellschaft WDF weiterhin die Verantwortung als Vermieter übernimmt.

Aufregung ums griechische Lokal hat sich gelegt

Die Aufregung um den Auszug des Irodion hat sich mittlerweile gelegt, auch wenn vielen Stammgästen, etwa Beschäftigen aus der Bahnhofsgegend, eine Anlaufstation etwa für den Mittagstisch fehlt. Das griechische Lokal befindet sich nun im früheren Restaurant Alte Kelter, aus dem sich die vorherige Besitzerin Heike Schmitt zurückgezogen hatte.

Und das neue Domizil, direkt neben der „Kathedrale aus Holz“, der tatsächlichen Alten Kelter, gelegen, ist mit dem Biergarten sowie dem Blick zum Kappelberg wahrlich keine schlechte Adresse.