Damit Bauern in Schwellenländern fair entlohnt werden, sucht der Landkreis Böblingen nach Mitstreitern aus Handel und Gastronomie Foto: Imago/epd

Der Landkreis Böblingen will Fairtrade-Landkreis werden. Neben dem fairen Handel geht es um das Thema Regionalität.

Der Landkreis Böblingen möchte Fairtrade-Landkreis werden und setzt zusätzlich auf Regionalität. Deshalb möchte sich das Landratsamt entsprechend zertifizieren lassen und benötigt Unterstützung aus der Bürgerschaft oder den Unternehmen. Das teilt die Behörde mit. Für die Zertifizierung müssen in Abhängigkeit der Einwohnerzahl bestimmte Kriterien erfüllt sein. Der Landkreis Böblingen benötigt mindestens 50 Einzelhändler und 25 Gastronomiebetriebe, die aufzeigen, dass sie fair gehandelte oder regionale Produkte im Sortiment haben. Alle, die diesen Weg zur Zertifizierung unterstützen können, sind aufgerufen, sich bis Ende September 2022 beim Landratsamt zu melden und zwar per E-Mail an l.kimmerle@lrabb.de.

Regional sind auch die Nachbarlandkreise

„Wir freuen uns über jede Rückmeldung, die uns auf dem Weg zum Fairtrade-Landkreis unterstützt“, sagt der stellvertretende Landrat Martin Wuttke, Dezernent für Umwelt und Klima. „Und es geht uns nicht nur um den fairen Handel weltweit, sondern auch darum, diesen auf kommunaler Ebene zu stärken.“ Man wolle die regionale Wertschöpfung stärken. Weil diese nicht an der Landkreisgrenze endet, gilt alles als regional, was aus dem Kreis Böblingen oder den angrenzenden Kreisen Tübingen, Calw, Enzkreis, Ludwigsburg, Stuttgart oder Esslingen stammt.

Woher weiß man, dass ein Produkt fair gehandelt ist? Ersteres meint in erster Linie die gerechte Verteilung von Erlösen und damit verbunden die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen für Erzeuger weltweit. Der Blick richtet sich aber auch auf die Nachhaltigkeit, auf einen An- beziehungsweise Abbau, der die Umwelt schont. Verschiedene Labels belegen, dass ein Produkt fair gehandelt ist. Eine Liste der Siegel, Eigenmarken und so weiter findet sich online unter www.fairtrade-deutschland.de.

Meldeschluss ist der 30. September

Wer sich bis zum 30. September bei der angegebenen Stelle meldet, der erhält einen Bogen zum Ausfüllen zugeschickt. „Ich bin überzeugt, dass wir im Kreis Böblingen sehr gut unterwegs sind, sowohl was regionale als auch fair gehandelte Produkte angeht“, sagt Martin Wuttke. Er hoffe sehr, auf diesem Weg viele Menschen zu erreichen, die in ihren Läden, Unternehmen oder Gastronomien entsprechend verfahren und sich schnell meldeten.