Protest gegen den EU-Stabilitätspakt vor dem griechischen Parlament. Vor allem die hoch verschuldeten Länder wollen eine Reform der Kriterien. Foto: dpa/Orestis Panagiotou

Vor 30 Jahren wurde der Maastricht-Vertrag beschlossen. Doch die darin enthaltenen EU-Regeln zum Schuldenmachen werden nach der Pandemie zunehmend in Frage gestellt.

Brüssel - Emmanuel Macron hat den Sinn des EU-Stabilitätspaktes nie verstanden. Für den französischen Präsidenten ist es unbegreiflich, dass sich ein souveräner Staat wie Frankreich aus Brüssel vorschreiben lassen kann, wie viele Schulden er machen darf. Das sei ein „Fetisch“ aus den 1990er Jahren, spottet Macron. Er selbst will in den kommenden Monaten noch mehr Schulden machen, was wohl auch mit dem Wahlkampf für das Präsidentenamt in Frankreich zusammenhängt. Es erstaunt folglich nicht, dass die Reform des Stabilitätspakts eines der großen Themen der aktuellen französischen EU-Ratspräsidentschaft ist.