Ursula von der Leyen ist von den Abgeordneten des Europäischen Parlaments für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren als EU-Kommissionspräsidentin bestätigt worden. Foto: dpa/Olivier Hoslet

Für ihre Wahl zur Chefin der EU-Kommission hat Ursula von der Leyen Teile ihrer Herzensprojektes geopfert. Sie will das umstrittene Verbrenner-Aus noch einmal überdenken. Das ist ein kluger Schachzug, meint unser Autor Knut Krohn.

Ursula von der Leyen hat es geschafft. Die Deutsche wird für weitere fünf Jahre die EU-Kommission leiten. Es war ein langer, steiniger Weg bis zum Ziel, auf dem die CDU-Politikerin einige Konzessionen eingehen musste. So hat sich die eher auf Distanz bedachte Frau auf massiven Druck ihrer Partei als Spitzenkandidatin zumindest ein bisschen in den Europawahlkampf stürzen müssen. Schmerzhafter für sie sind aber die Zugeständnisse bei ihrem „Herzensprojekt“, dem Green Deal. Der von ihr erdachte und mit Macht vorangetriebene Umbau Europas in Richtung eines klimaneutralen Kontinents wird an entscheidenden Stellen entschleunigt. Viele Konservative haben sich mit diesem grünen Projekt der EU-Kommissionschefin nie wirklich anfreunden können.