Das DRK im Rems-Murr-Kreis startet ein innovatives Ersthelfer-Netzwerk mit der App „corhelper“. Qualifizierte Helfer können nun per Smartphone zu Notfällen gelotst werden.
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Rems-Murr führt ein neues Projekt zur Verbesserung der Notfallhilfe ein. Wie der Kreisverband mitteilt, können sich qualifizierte Helfer ab sofort über die App „corhelper“ registrieren lassen und bei Reanimationsfällen alarmiert werden. Das Ziel des Projekts ist, die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu verkürzen und dadurch die Überlebenschancen von Patienten zu erhöhen. Oder, wie es der Kreisgeschäftsführer Sven Knödler plakativ formuliert: „Wir wollen noch mehr Menschenleben retten.“
Bereits 200 Helfer vor Ort
Das Projekt baut auf dem bestehenden Helfer-vor-Ort-System auf, das bisher rund 200 registrierte Kräfte umfasst. Diese werden bei Notfällen durch die Integrierte Leitstelle alarmiert und sind oft vor dem Rettungsdienst am Einsatzort. Die neue App ergänzt dieses System und ermöglicht es weiteren qualifizierten Helfern, schnell und gezielt in Notfällen zu unterstützen.
Voraussetzung für die Teilnahme ist eine medizinische Grundausbildung, wie die zum Sanitäter oder Betriebssanitäter. Interessierte können sich die App kostenlos herunterladen und nach einer Überprüfung ihrer Qualifikation durch das DRK registrieren lassen. Zielgruppen sind insbesondere medizinische Fachkräfte, Pflegekräfte, Klinikpersonal sowie Beschäftigte in Arztpraxen und Gesundheitseinrichtungen, Mitglieder der Feuerwehren und Rettungsorganisationen und alle entsprechend medizinisch qualifizierten Bürger.
Online-Schulung in das Corhelper-System
Im Rahmen des Anmeldeverfahrens wird eine Online-Schulung in das Corhelper-System angeboten sowie das Vorgehen bei Einsätzen erklärt. Das DRK bietet regelmäßige kostenfreie Aus- und Fortbildungen sowie eine Mindestausstattung an. Auch eine Einsatzkräftenachsorge nach belastenden Einsätzen bietet der Kreisverband an. Dank der Stiftung des DRK im Rems-Murr-Kreis wurden in vielen Ortsvereinen sogenannte Peer-Kräfte ausgebildet, die ebenfalls aktiv werden können.
Landrat Richard Sigel hebt die Bedeutung des Projekts hervor: „Mehr qualifizierte Helfer bedeuten eine bessere Notfallversorgung im gesamten Landkreis.“ Obwohl die Notfallrettung in den vergangenen Jahren im Landkreis noch engmaschiger geworden ist und ein Defibrillatoren-Netz installiert wurde, können insbesondere in Städten zu Hauptverkehrszeiten sowie in abgelegeneren ländlichen Gebieten im Notfall wichtige Minuten fehlen, bis professionelle Hilfe eintrifft.
Das kann fatale Folgen haben: Ohne Reanimationsmaßnahme sinkt bei einem Herzstillstand die Überlebenschance eines Patienten pro Minute um zehn Prozent. Darum wirbt Sven Knödler: „Melden Sie sich bei uns, lassen Sie sich registrieren und werden Sie Teil eines innovativen und wegweisenden Hilfeangebotes. Unser Motto: DRK-Rems-Murr rettet!“
Ansprechpartner
Informationen gibt es auf www.drk-rems-murr.de/retter sowie bei Heide Wieland, Rotkreuzdienste, unter 07151 2002-77 oder per Mail: rotkreuzdienste@drk-rems-murr.de. Informationen zur App auf www.corhelper