Der Auszubildende Tobias Ilg aus dem Ostalbkreis wurde für seine hervorragenden Leistungen von der IHK als Landesbester ausgezeichnet. Foto: Bernd Zeye/r

Tobias Ilg aus dem Ostalbkreis ist landesbester Industriemechaniker seines Ausbildungsjahrgangs und erfolgreichster gewerblich-technischer Azubi in Ostwürttemberg.

Ob Traktor, Fuhrwerk oder Haushaltsgerät – wenn zuhause ein technischer Apparat seinen Geist aufgibt, dann ist Thomas Ilg zur Stelle. Und zwar schon seit vielen Jahren. Denn bereits als Kind hatte der heute 20-Jährige ein glückliches Händchen für Reparaturen aller Art. Da lag es nahe, das Hobby zum Beruf zu machen. Und das mit großem Erfolg: Ilg wurde vor Kurzem von der Industrie- und Handelskammer (IHK) als bester Industriemechaniker seines Ausbildungsjahrgangs in Baden-Württemberg ausgezeichnet. Doch nicht nur das: Er ist auch der erfolgreichste gewerblich-technische Azubi in ganz Ostwürttemberg. Mit 99 von 100 möglichen Punkten liegt er an der Spitze aller 1014 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jahres 2022.

Schon als Kind Geräte repariert

„Es war natürlich auch etwas Glück dabei“, sagt der junge Mann bescheiden. Seine Ausbildung hat er in Aalen bei der Firma Mapal gemacht. Normalerweise hätte sie dreieinhalb Jahre gedauert, aufgrund seiner guten Leistungen wurde sie aber auf drei Jahre verkürzt. „Ich bin einer, der gerne Sachen auseinander nimmt“, erzählt er. Diese Leidenschaft kam bereits in jungen Jahren zum Vorschein, als er seinem Vater über die Schulter schaute, wenn der etwas reparierte. Ilg stammt aus Neuler im Ostalbkreis. Bei der Ernte beispielsweise kamen verschiedene Landmaschinen zum Einsatz, die natürlich auch immer wieder gewartet oder in Stand gesetzt werden mussten. Auch während der Lehre hat ihm dieser Ausbildungsbereich am meisten Spaß gemacht: „Maschinen warten, überprüfen und in Ordnung bringen – das kannte ich ja schon aus meiner Kindheit“, sagt er augenzwinkernd.

Nach dem Realschulabschluss war für Ilg klar, dass er höher hinaus möchte – mit Abitur und Studium. Zunächst aber entschied er sich für eine Ausbildung. Bei Mapal landete er, nachdem er mit der Firma bei einer Ausbildungsmesse in Kontakt kam und danach auch ein Schnupperpraktikum machte. Dann ging alles ganz schnell: Bewerbung, Einstellungstest, Vorstellungsgespräch, Ausbildungsvertrag. „Er ist einer, der sehr schnell und genau arbeitet“, sagt Uwe Heßler, Leiter der Aus- und Weiterbildung bei Mapal. Das mittelständische Familienunternehmen mit Stammsitz in Aalen produziert unter anderem Präzisionswerkzeuge für die Metallbearbeitung und beschäftigt weltweit rund 5000 Mitarbeiter (davon 1800 in Aalen).

Nächstes Ziel ist das Abitur

Mittlerweile besucht Ilg die Technische Oberschule in Aalen, um dort innerhalb von zwei Jahren das allgemeine Abitur zu machen. „Ein wenig fehlt mir der Praxisbezug“, sagt er. Diesen holt er in seiner Freizeit nach – schließlich gibt es im familiären Umfeld und bei seinen Freunden immer irgendetwas zu reparieren. Was das Abi angeht, gibt es ein klares Ziel: „Es soll unbedingt eine Eins vor dem Komma stehen.“ Wenn das geschafft ist, wartet mit einem dualen Studium die nächste Herausforderung. Dabei möchte er seinem Ausbildungsbetrieb treu bleiben, ein Ortswechsel kommt für Ilg momentan nicht in Frage. Was rät der erfolgreiche junge Berufseinsteiger seinen Altersgenossen? Ilg muss nicht lange überlegen: „Mach dein Hobby zum Beruf, dann must du nie wieder arbeiten gehen.“