Jessy Wellmer und Bastian Schweinsteiger führten nach dem EM-Aus die Interviews. Foto: imago images/ULMER Pressebildagentur

Zum Abschluss gibt es noch einmal ein großes Publikum: Das letzte Spiel unter Bundestrainer Joachim Löw erzielt eine TV-Bestmarke. Es gibt aber auch Irritationen bei der ARD-Übertragung.

München/Köln - Das Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft hat die bisher höchste Einschaltquote des Turniers erreicht und zugleich zu Kritik geführt. Durchschnittlich 27,36 Millionen Menschen sahen die Live-Übertragung der 0:2-Niederlage gegen England am Dienstagabend in der ARD. Der Marktanteil lag bei 76,5 Prozent. Der bisherige Bestwert der EM waren die 25,74 Millionen (71,4 Prozent) beim Vorrunden-Unentschieden gegen Ungarn im ZDF.

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Kritik an den Interviews nach dem EM-Aus der Nationalmannschaft wies ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky am Mittwoch zurück. „Jessy Wellmer und Bastian Schweinsteiger ist es gelungen, respektvoll mit Joachim Löw umzugehen, ohne unkritisch mit der Situation umzugehen“, sagte Balkausky der Deutschen Presse-Agentur. „Das Interview war ja sehr herausfordernd für alle Beteiligten, da dies das Ende der Ära Löw bedeutete und dies auch dem Bundestrainer spürbar nahe ging.“

Unglückliche Formulierung

Kritik gab es nach dem 0:2 und dem enttäuschenden Ende der Ära Löw unter anderem an Wellmers Formulierung „Ende gut, alles gut“. Der Sportkoordinator sagte dazu: „Sie hat eine Frage formuliert, die hieß: „Ende gut, alles gut - oder eben nicht alles gut?“ Dies mag in dem Lärm verkürzt am Fernseher angekommen sein, ist aber von ihr ausdrücklich als Frage formuliert worden.“ Mehrere Medien hatten die Interviewführung kritisiert. Auch in den sozialen Netzwerken zeigten sich viele Nutzer irritiert und verärgert.

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Gesehen haben die Interviews nicht mehr so viele Menschen wie das Spiel selber. Nach der Niederlage in London hatten die meisten Menschen keine Lust mehr auf Fußball: Mehr als Zweidrittel der TV-Zuschauer schaltete um oder aus. Die Berichterstattung über das deutsche Team nach dem 0:2 schauten nur noch 7,89 Millionen Menschen (33,8 Prozent). Die Live-Übertragung des Spiels Schweden - Ukraine hatte mit 8,08 Millionen (34,2 Prozent) die wenigsten TV-Zuschauer bei den 21-Uhr-Spielen der K.o.-Phase.