Strom ist derzeit sehr teuer. Sparen lohnt sich deshalb umso mehr. Foto: dpa/Sina Schuldt

Die Strompreise steigen und steigen. Der Austausch älterer Stromfresser rechnet sich deshalb meist schnell und ist auch ökologisch sinnvoll. Wichtig ist aber auch das Nutzerverhalten. Die wichtigsten Spartipps im Überblick.

Die Strompreise steigen und steigen. Dabei hat die Ampelkoalition gerade die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) abgeschafft. Doch das bringt kaum Entlastung, weil die Notierungen an der Strombörse weiter zulegen. Gas und andere fossile Energieträger, die zur Stromerzeugung eingesetzt werden, haben sich seit Beginn des Ukraine-Kriegs enorm verteuert. Laut dem Branchenverband BDEW kostet eine Kilowattstunde (kWh) für Bestandskunden derzeit im Mittel 32,7 Cent. Neukunden zahlen bereits mehr als 40 Cent. In unseren Angaben zu den Stromkosten verschiedener Elektrogeräte haben wir mit 40 Cent pro kWh und durchschnittlich effizienten Geräten gerechnet.

Anbieterwechsel bringt derzeit wenig

Da ein Anbieterwechsel derzeit kaum etwas bringt, bleibt Verbrauchern nur konsequentes Sparen. Der meiste Strom wird in Privathaushalten für die Wärmeerzeugung benötigt – etwa zum Kochen und Backen oder zum Wäschetrocknen. Teilweise dient Strom auch zum Heizen oder zur Warmwasserbereitung. Einen erheblichen Anteil am Verbrauch haben Kühl- und Gefriergeräte, die im Gegensatz zu anderen Geräten durchgängig in Betrieb sind. Dahinter rangieren Fernseher, Unterhaltungselektronik, Beleuchtung und Waschmaschinen.

Beim Neukauf elektrischer Geräte sollte man sich für möglichst energieeffiziente Produkte entscheiden. Dazu empfiehlt sich ein Blick auf das vorgeschriebene Energielabel, wobei es auch in der höchsten Effizienzklasse noch deutliche Verbrauchsunterschiede gibt. Hilfreich sind auch Testberichte der Stiftung Warentest, in denen in der Regel der tatsächliche Stromverbrauch und bei Wasch- und Spülmaschinen auch der Wasserverbrauch der getesteten Geräte angegeben wird. Das baden-württembergische Umweltministerium hat eine Liste besonders sparsamer Haushaltsgeräte zusammengestellt, die online verfügbar ist.

Ein Austausch lohnt sich meist schnell

Der Austausch älterer Stromfresser durch sparsame Neugeräte ist in vielen Fällen auch dann sinnvoll, wenn das Altgerät noch funktioniert. Ein moderner energieeffizienter Kühlschrank braucht bei gleicher Größe nur rund ein Drittel so viel Strom wie ein 20 Jahre altes Modell. Wenn man dadurch pro Jahr 200 kWh weniger Strom verbraucht, ergibt sich bei einem Strompreis von 40 Cent pro kWh eine Ersparnis von 80 Euro im Jahr. Obwohl die Herstellung eines neuen Geräts zunächst Energie und Ressourcen verbraucht, lohne sich der Austausch eines alten Kühlschranks durch einen neuen schon dann, wenn der vorhandene älter als fünf bis zehn Jahre ist, schreibt das Öko-Institut. Auch bei Wäschetrocknern lohnt sich der Neukauf relativ schnell – vor allem, wenn ein stromschluckender Kondensationstrockner durch ein Gerät mit Wärmepumpe ersetzt wird, das nur rund ein Drittel so viel Strom braucht. Noch weniger Energie wird benötigt, wenn man die Wäsche im Sommer an der Leine trocknet.

Wichtig ist es auch, Geräte passend zur Haushaltsgröße zu kaufen und energiesparend zu betreiben – etwa durch die konsequente Nutzung der Sparprogramme von Waschmaschinen und Geschirrspülern. Eine um ein Grad höhere Kühltemperatur verringert den Stromverbrauch eines Kühlgeräts laut Umweltministerium um sechs bis sieben Prozent – und reicht in den meisten Fällen aus, um die Lebensmittel frisch zu halten. Zudem sollte der Kühlschrank auch nicht direkt neben der Heizung stehen.

Angaben zum Verbrauch

Leistung und Zeit
 Um den Stromverbrauch von Elektrogeräten abschätzen, empfiehlt sich ein Blick auf das Typenschild, auf dem in der Regel die maximale Leistungsaufnahme in Watt angegeben ist. Bei einem Föhn können das zum Beispiel 2000 Watt beziehungsweise zwei Kilowatt sein. Läuft er eine Stunde lang, werden zwei Kilowattstunden Strom verbraucht.

Messung
Hinweise auf den Verbrauch bieten auch die Herstellerangaben sowie unabhängige Testberichte. Wer wissen will, wie viel ein Gerät tatsächlich verbraucht, kann auch einen Stromzähler davorschalten, der einfach in die Steckdose gesteckt wird. Solche Geräte kann man bereits für weniger als 20 Euro kaufen.