Behördengänge sollen zukünftig leichter von Zuhause aus möglich sein. (Symbolbild) Foto: imago images/Westend61/Eva Blanco via www.imago-images.de

Der Bundesrat ebnet den Weg für einen elektronischen Identitätsnachweis in Deutschland. Damit sollen sich Bürger zukünftig beispielsweise gegenüber Behörden ausweisen können.

Berlin - Die Menschen in Deutschland werden sich künftig per Smartphone oder Tablet offiziell ausweisen können - beispielsweise gegenüber Behörden. Der Bundesrat machte am Freitag in Berlin den Weg für den sogenannten elektronischen Identitätsnachweis frei, indem er darauf verzichtete, gegen das vom Bundestag schon beschlossene Gesetz den Vermittlungsausschuss anzurufen.

„In den 20er Jahren muss klar sein, dass der Bürger nicht aufs Amt geht, sondern das Amt zu ihm kommt“, sagte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) in der Länderkammer. Gerade die Corona-Krise habe gezeigt, welche Vorteile es biete, „dass man sich nicht lange im Bürgeramt in die Wartestube setzen muss, sondern viele Angelegenheiten online erledigen kann“. Auch die Wirtschaft warte auf sichere Identifizierungsverfahren, um mehr eigene elektronische Angebote machen zu können.

eID-Karten gelten als wenig nutzerfreundlich

Schon heute sind rund 44 Millionen Personalausweise, eID-Karten für EU-Bürger oder elektronische Aufenthaltstitel mit Chipkarten im Umlauf, die man für die Nutzung von Online-Verwaltungsleistungen nutzen kann. Dazu braucht es allerdings bislang neben dem Ausweis ein Kartenlesegerät und eine Geheimnummer (PIN). Die Daten zur Person werden dabei aus dem Chip auf der Karte gelesen.

Dieses Verfahren gilt als wenig nutzerfreundlich. Die digitale Funktion gerade des Personalausweises wird daher nur schwach genutzt. Künftig werden die Nutzer ihre persönlichen Informationen direkt auf dem Smartphone oder Tablet speichern können. Zur Identifizierung benötigen sie dann zusätzlich nur noch ihre PIN.