Judith Skudelny: Förderung von E-Autos produziert viele Mitnahmeeffekte. E: Foto: LICHTGUT/Leif Piechowski

Dank Zuschüssen lassen sich E-Autos fast gratis fahren – das nützt nach FDP-Ansicht vor allem denen, die das Geld gar nicht brauchen.

Stuttgart/Berlin - Die Subventionen für den Kauf von E-Autos sollen nach dem Willen der FDP schnellstmöglich auslaufen. Es gelte jetzt erst einmal, Lademöglichkeiten und Stromtrassen aufzubauen, sagte die umweltpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Judith Skudelny, unserer Zeitung. Mit den Subventionen würden dagegen vor allem diejenigen gefördert, die ihr E-Fahrzeug am Eigenheim aufladen und nicht unbedingt auf das Geld angewiesen seien.

Fragwürdiger Klimaeffekt in Süddeutschland

Unsere Zeitung hatte berichtet, dass sich E-Autos angesichts hoher Förderung und günstiger Leasingraten in vielen Fällen nahezu kostenlos fahren lassen. Skudelny sagte dazu, es könne niemandem vorgeworfen werden, das Geld anzunehmen, das der Staat anbietet. Allerdings entstünden durch die heutige Förderung Mitnahmeeffekte, so dass mehr Geld ausgegeben werde als nötig. Zudem sei gerade in Süddeutschland der Klimaeffekt weiterer Elektrofahrzeuge fragwürdig, da es schon jetzt an klimaneutral erzeugtem Strom fehle.

Für eine klimaneutrale Mobilität sei es nötig, auch auf synthetische Kraftstoffe zu setzen. Viele Weltregionen seien noch lange nicht für die Elektromobilität erreichbar; zudem müssten auch Lösungen für die vielen Millionen Verbrennungsfahrzeuge gefunden werden, die bereits unterwegs sind.

Der Chef der FDP-Landtagsfraktion, Hans-Ulrich Rülke, fordert vom Land, sich nicht als „Ausfallbürge für beendete Förderlinien des Bundes“ zu betätigen. Beim neuen Solargutschein werfe der „grüne Umweltminister ohne nennenswerte Auflagen mit 500 Euro für Wallboxen um sich, die noch nicht einmal regelbar sein müssen“. Der Zweck der E-Mobilität heilige nicht jedes Mittel.