Auch junge Frauen sind in der Ausbildung beim Holzgelringer Elektro-Spezialisten recht am Platz. Foto: /Stefanie Schlecht

Die EB-Gruppe rund um den Holzgelringer Betrieb Elektro Breitling stemmt sich gegen den Akademisierungstrend. Diese Woche werden die letzten Ausbildungs-Verträge für das kommende Lehrjahr abgeschlossen.

Personalgeschäftsführer Jörg Veit freut sich: Sein Recruiting-Team konnte an die erfolgreiche Ausbildungsquote der letzten vier Jahre anschließen. Damit stemme sich die Holzgerlinger EB-Gruppe erfolgreich gegen den Akademisierungstrend. Obwohl mit Stichtag 24. Juni die Arbeitsagenturen im Landkreis Böblingen 1446 offene Ausbildungsstellen für 2022 ausweisen, kann die EB-Gruppe mit 19 neuen Ausbildungsabschlüssen, einer Ausbildungsplatzübernahme und drei FHJ-Verträgen wieder eine sehr erfolgreiche Bilanz in der Lehre vermelden.

Ausbildungsmarkt wird „Bewerberangebotsmarkt“

Für Personalchef Veit zeichnet sich in den Zahlen der IHK, Kreishandwerkerschaft und der Arbeitsagenturen ein Trend ab: „Der Ausbildungsmarkt hat sich zu einem Bewerberangebotsmarkt gewandelt, auf dem die Jugendlichen grundsätzlich eine größere Auswahl haben. Doch trotz der Vielfalt des Ausbildungsplatzangebotes im Landkreis Böblingen beschränken sich viele junge Menschen bei ihren Bewerbungen seit Jahren nur auf eine kleine Zahl an Berufen. Das Handwerk hat es dabei sehr schwer zu den Schulabgängern vorzudringen. Der Großteil Schulabgänger träumt von einer Karriere als Akademiker und wechselt in das dreijährige berufliche Gymnasium oder in einer der vielen Berufskollegs zur Erlangung der Fachhochschulreife.“

Trend zur Akademisierung entzieht dem Handwerk den Boden

Diese immer noch stärker werdenden Entwicklung zur Akademisierung beobachtet der Personalchef mit großer Sorge. „Der Mangel an Ausbildungsbewerbern und Bewerberinnen wird für die Regionalwirtschaft immer mehr zu einem Dauerzustand und zu einem unfassbar großen Problem im Kreis Böblingen“, beklagt Veit. Mit verehrenden Folgen für die Klientel: „Kunden müssen sich auf noch längere Wartezeiten in der Auftragsabwicklung und steigende Preise einstellen – unabhängig davon was die Pandemie, der Ukrainekrieg und der Klimawandel noch an Herausforderungen für die Gesellschaft mit sich bringen. Die fehlenden Azubis von heute sind der Fachkräftemangel von morgen.“

Trend zur Akademisierung entzieht dem Handwerk den Boden

Das Handwerk geht an die Schule

Bisher konnten sich die Holzgerlinger erfolgreich gegen diesen Trend stemmen, die Aufwände und das Engagement im Recruiting stellten aber alles Bisherige in den Schatten. Gleich mit drei Ausbildern und Ausbilderinnen und dem Personalchef beteiligt sich die Unternehmensgruppe an zahlreichen Schulaktivitäten im Kreis. Dazu zählen Vorträge zu den Chancen der dualen Ausbildung und dem Bewerbungsprozess sowie wertvolle Bewerbungstipps zur Aufklärung über Aufstiegsfortbildungen zum Bachelor oder Master Professional. Planspiele und das mehrfach preisgekrönte Projekt „Smart Home in der Schule“ runden das Angebot ab. Flankiert werden die Schulaktivitäten durch eine zielgruppengerechte Cross-Media-Kampagne, die von der Marketingabteilung der EB-Gruppe selbst entwickelt wurde. Teamleiter David Luber kennt die Zielgruppe genau. Er hatte bei Elektro-Breitling Marketing berufsbegleitend studiert und seine Abschlussarbeit darauf abgestellt. „Seine erfolgreiche Arbeit ist Teil des ganzheitlichen Recruiting-Ansatzes in der EB-Gruppe“, so Veit anerkennend.

Die Ausbildung in der EB-Gruppe

Elektro-Breitling und die Unternehmen der EB-Gruppe sind geprägt durch eine mehrfach ausgezeichnete Ausbildungskultur. Mit einem engagierten Ausbildungsteam gelingt es den Unternehmen auf besondere Weise, junge Menschen auf ihrem Weg in die Berufswelt zu begleiten.

Neben einem selbst auferlegten Verhaltenskodex und tollen Motivationsfaktoren, liegt der Ausbildungsfokus auf der Vermittlung wichtiger Fachinhalte, einem ausgeprägten Teamgeist, qualitativ hochwertiger Arbeit, dem guten Umgang miteinander und mit der Umwelt, persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens, sozialen, gesundheitlichen sowie monetären Benefits, hochqualitativer Ausrüstung und dem immer offenen Ohr der Personalführung.

Unternehmensgruppe in punkto Lehre mehrfach ausgezeichnet

Die Gruppe lege besonderen Wert auf die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter, heißt es in einer Presseerklärung. Berufliche wie private Probleme würden gehört, ernst genommen und gemeinsam gelöst. Nach der Ausbildung soll und darf man dort arbeiten, wo man am glücklichsten ist. Das Ausbildungsteam und Personalchef Jörg Veit seien immer ansprechbar, führen regelmäßig Feedbackgespräche und wollen die Themen der Azubis zu ihren eigenen machen.

Der Erfolg gibt der Gruppe rund um Elektro Breitling recht. Mit 23 Preisträgern und Preisträgerinnen, drei Kammersiegern und einem Kreissieger kann die Unternehmensgruppe auf eine durch und durch erfolgreiche Ausbildung blicken.