Henriette Müller wollte ursprünglich nur wissen, woher das, was sie isst, eigentlich kommt. Jetzt wird sie Landwirtin. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Als Kind aus der Stadt Kühe melken und Weizen säen – geht das? Eine junge Frau aus Ostfildern hat diesen Schritt gewagt und wird Landwirtin.

Eine Kuh frisst viel, sehr viel. Etwa 50 Kilogramm Futter brauchen die Nutztiere täglich. An diese überraschende Erkenntnis zu Beginn ihrer Ausbildung erinnert sich Henriette Müller noch genau. Wissen konnte sie das nicht. Die 20-Jährige ist in Ostfildern, südöstlich von Stuttgart, aufgewachsen, in einem Einfamilienhaus in eher städtischer Lage, nur drei Hühner brachten etwas ländlichen Flair. Ihre Berufswahl überrascht daher: Sie wird Landwirtin. Nicht, weil sie einen elterlichen Hof übernehmen möchte – ihr Vater ist Journalist, ihre Mutter Museumspädagogin –, sondern aus Interesse für Umwelt, Natur und Lebensmittelversorgung. Nach dem Abitur arbeitete sie auf dem Markt und beschäftigte sich mit der Frage, woher das, was sie isst, eigentlich kommt: „Ich musste feststellen, dass ich keine Ahnung hatte“, erinnert sich Müller.