Andreas Haslauer (vorne) voll am Anschlag. Beim Col du Galibier geht es 23 Kilometer in eine Richtung: nach oben! Foto:  

Die Königsetappe der Tour de France führt am Donnerstag über drei Pässe und fast 5000 Höhenmeter. „Unmenschlich“ nennen das selbst Profis. Der Galibier frisst einem die Moral, heißt es, und Alpe d’Huez reißt einen dann in Stücke. Ein Selbstversuch.

Andreas, mein bester Kumpel in der Grundschule, wollte Schauspieler werden, weil er Thomas Gottschalk in die „Die Supernasen“ so toll fand. Pierre, der jeden Nachmittag „Captain Future“ glotzte, wollte ins All fliegen. Ich saß 1983 auch den ganzen Tag vor dem Fernseher. Mich interessierten keine Comicfiguren aus dem Weltraum. Ich vergötterte die Helden auf Erden, die Gladiatoren bei der Tour de France. Sah, wie ein junger Mann, blond wie ich, mit Stirnband auf dem Kopf die Berge hochflitzte. „Ich will so werden wie Laurent Fignon“, sagte ich mir und nervte meine Eltern so lange, bis sie mir auch so ein silbernes Rennrad kauften. Mit Schutzblech und Klingel.