Volles Haus, beste Stimmung: Der Chor „Taktvoll“ mit Leiter Clemens König in der Ehninger Festhalle Foto: Liederkranz

Mit einem Jahr Verspätung hat der Ehninger Chor „Taktvoll“ sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. Zu dem Konzert in der Festhalle kamen fast 300 Besucher.

Eigentlich war das Ensemble seinerzeit nur als Projektchor geplant. Im Jahr 2002 gegründet, hat sich „Taktvoll“ aber schnell etabliert und verselbstständigt. Die rund 50 Köpfe starke Truppe läuft neben „Klangart“, dem älteren Chor des Ehninger Liederkranzes, parallel und eigenständig her. Und nicht genug: Mit dem Männerchor, dem Kinderchor und dem Ensemble „Unerhört“ hat der Liederkranz drei weitere Gruppen in seinen Reihen. „Das ist alles andere als selbstverständlich“, sagt Clemens König, der „Taktvoll“ seit 2004 anführt. Doch der Dirigent, der selbst in Ehningen wohnt, weiß die Menschen eben zu begeistern – so auch in Böblingen, wo er an der Musikschule den Jungen Kammerchor leitet und im Liederkranz den Chor „Vocalix“.

Beim Konzert zum 20-jährigen Bestehen gaben die „Taktvoll“-Sängerinnen und Sänger im ersten Teil klassische und geistliche Werke zum Besten, unter anderem eine Mozart-Kantate. Im zweiten Teil ging es dann schmissiger zur Sache. Das Ensemble präsentierte eine Art Hitliste – jene Lieder, die der Chor gerne singt und die immer gut ankommen. Da stand zum Beispiel „Bohemian Rhapsody“ von Queen oder „Fly me to the moon“, das einst durch Frank Sinatra bekannt wurde, auf dem Programm. „Wir haben 20 Jahre zusammengefasst“, freute sich König über das vielseitige Programm, das auch vom Publikum honoriert wurde. Die fast 300 Besucherinnen und Besucher in der Festhalle waren hörbar begeistert.

Die rund 50 Sängerinnen und Sängern wurden auf der Bühne von einer Band unterstützt. Siegfried Liebl (Klavier), Joe Kukula (Schlagzeug) und Andreas Scheer (Bass) begleiteten die Chorstücke, Angela Castellani übernahm den Sologesang. Ein besonderer Gast war die ukrainische Geigerin Tatjana Pirgova, die der Chor recht kurzfristig eingeladen hatte mitzuwirken.

Wie viele andere Chöre auch, sind die „Taktvoll“-Mitglieder hocherfreut, dass nach der langen Corona-Pause wieder unbeschwert Konzerte stattfinden können. Andernorts hat die Pandemie zu Auflösungserscheinungen geführt, der Ehninger Chor scheint diese schwierige Phase hingegen gut gemeistert zu haben. „Wir sind während Corona immer drangeblieben, haben uns online getroffen und auch geprobt – so gut es eben ging“, betont König. Das erweise sich jetzt als Vorteil, man gehe gestärkt aus der Pandemie hervor. „Man konnte die letzten Wochen spüren, dass alle durchstarten wollten“, freut sich König. Es war zu hören.