Die Zentrale der Bertrandt AG am Südrand von Ehningen. Der Konzern beschäftigt rund 12 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Foto: Archiv/Thomas Bischof

Auf dem Weg zur Klimaneutralität: Der Ehninger Entwicklungsdienstleister Bertrandt will noch vor Beginn des vierten Jahrzehnts CO2-neutral wirtschaften.

Der Ehninger Automobil-Entwicklungsdienstleister Bertrandt will ab dem Jahr 2039 CO2-neutral wirtschaften. Dieses Ziel bezieht laut einer Pressemitteilung des Unternehmens die gesamte Lieferkette ein.

Um die notwendigen Maßnahmen zur Erreichung zu erarbeiten und konsequent umzusetzen, habe man bei Bertrandt ein Projektteam implementiert. In einem ersten Schritt soll bis 2030 eine Reduzierung der Emissionen um mindestens 15 Prozent über alle Treibhausgase hinweg erreicht werden. Basisjahr der Berechnungen ist 2019.

Als branchenübergreifende Entwicklungsdienstleister mit mehr als 12 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an rund 50 Standorten weltweit gestalte man den technologischen und gesellschaftlichen Wandel der Mobilität aktiv mit. Bertrandt sei sich seiner Rolle und der damit einhergehenden Verantwortung bewusst: „Nachhaltige und verantwortungsvolle Unternehmensführung ist als Kernelement in unserer Unternehmensstrategie festgeschrieben“, sagt Markus Ruf, Vorstandsmitglied der Bertrandt AG. Deshalb werde „nachhaltiges Handeln auf Basis der vielfältigen ESG-Kriterien mehr und mehr an Bedeutung gewinnen“. Die Abkürzung ESG steht für Environmental, Social und Governance – Umwelt, Sozial und (verantwortungsvolle) Unternehmensführung. „Es ist uns bewusst, dass wir nur dann dauerhaft erfolgreich sein werden, wenn unser wirtschaftliches Handeln mit den Belangen von Umwelt und Gesellschaft im Einklang steht“, so Markus Ruf.

Nachhaltigkeit in drei Dimensionen

Die Dekarbonisierung bis 2039 habe für Bertrandt höchste Priorität. Mit den definierten Zielen und konkreten Maßnahmen wolle der Entwicklungsdienstleister einerseits zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens beitragen und zudem seine Marktposition als Anbieter von nachhaltigen Lösungen wie etwa im Bereich E-Mobilität stärken.

Um das selbst gesetzte Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, definiere Bertrandt unternehmensweit für Divisionen, Regionen und Funktionsbereiche konkrete Maßnahmen und setze diese konsequent um. Nachhaltigkeit wird dabei in dem Konzern in drei Dimensionen gedacht: Engineering-Dienstleistungen für die Kunden, Einbezug der Lieferanten in ein ganzheitliches Umweltmanagement und Reduktion des Energieverbrauchs in den eigenen Betriebsstätten. Kunden helfe Bertrandt beispielsweise beim Erreichen ihrer Nachhaltigkeitsziele, indem man den gesamten Lebenszyklus seiner Dienstleistungen und Produkte im Blick behalte. Ein Beispiel dafür sind sogenannte „End-of-Life-Strategien“ für Hochvoltspeicher (Recycling, Konzepte, Wiederaufarbeitung). Auch bei Versuchsfahrzeugen setze man auf „Circular-Economy-Strategien“. Damit gemeint ist die Bewertung, umweltgerechte Zerlegung und zertifizierte Verwertung und Entsorgung von Prototypen.

Den gesamten Lebenszyklus der Produkte im Blick

Um eine CO2-Reduktion zu erreichen, werde die gesamte Lieferkette eingebunden. Bertrandt setze hier vor allem bei den eigenen Betriebsstätten an und habe für alle Standorte weltweit ein nachhaltiges Energiekonzept erarbeitet. „Aktuell erfolgt eine sukzessive Umstellung auf grüne Energie und auch die Möglichkeit der Eigenproduktion von ökologischem Strom wird geprüft“, teilt das Unternehmen mit. Durch regelmäßige Schulungen sensibilisiere man das Mitarbeiterteam sowie die Führungskräfte für das Thema CO2-Einsparung.