Humor: Sie sind ein Ärgernis bei Tag und eine Gefahr bei Nacht: achtlos auf Radwegen und Gehsteigen abgelegte E-Scooter. Hol sie der Zeus in der Götterdämmerung!
Herrgottsack! Kreuzdeufel aber au! Flüche der untersten Kategorie sind in dieser Kolumne nicht alltäglich. Gelegentlich müssen sie sein. Fußgängern und Radlern in Böblingen und Sindelfingen sind die vielen achtlos abgestellten und herum fahrenden (im schwäbischen Wortsinn!) E-Scooter ja eh schon ein Dorn im Auge. Aber bei Nacht erst – da sind sie Gefahrenquellen pur.
Und so rätseln wir (siehe Foto), was sich die Benutzer dieser beiden elektrischen Tretroller gedacht haben, als sie sie in der Wolfgang-Brumme-Allee abgestellt haben. Auf Höhe der Shell-Tankstelle midda em Wääg. Bei Tag mag man sie noch rechtzeitig sehen. Was aber bei Grabba-Nacht, Kreuzgrabbasack?!? Was also tun wir – im letzten Moment das Hindernis erkannt? Handy zücken, Foto machen. Mist! Der Blitz ist zugeschaltet! Er hellt das Motiv also noch auf, das man eigentlich nicht sieht – und dann macht der Akku schlapp. Richtig schlapp. Keine zweite Auslösemöglichkeit mehr. Keine Chance, das Glomb realistisch abzulichten, nämlich quasi „unsichtbar“. Aber fühlbar, wenn’s scheppert.
„Möge sie der Blitz treffen!“
Sei also wenigstens erzählt, dass die parallel in Reihe parkenden Dinger von E-Scooter-Anbieter Nummer 4 in BB stammen – „Zeus“. Ausgerechnet. Nach „Lime“, „Tier“ und „Bird“ kommt dieser Vermieter seit Kurzem dazu. Nomen est omen. Zeus ist in der griechischen Mythologie der Göttervater sowie Gott von Himmel, Blitz und Donner. Passt. Möge solche Donderwetter, die ihre Tret-Göbbel so abstellen, der Blitz treffen.
Man könnte auch sagen: Wer Lime auf den Leim geht und seinen Zeus so abstellt, über den muss man sich tierisch aufregen, weil man sonst wie der Bird den Abflug macht, wenn man kollidiert. Dümmstenfalls in der Götterdämmerung kollabiert!
„Wenn’s scheppert, kann man womöglich einen Zahn ausspucken.“
Angeblich tun die Verleiher dieser Gefahrenherde viel dafür, dass es nicht zu Unfällen kommt. Etwa dadurch, dass Nutzer Fotos schicken müssen nach der Beendigung der Fahrt, weil das Taxameter sonst weiterläuft. Okay, und weshalb stehen die Teile dann dennoch großteils weiter so herum?
Vielleicht hülfe es zudem, die Mieter dieser Flitzer mittels Namensgebung auf korrektes Abstellen hinzuweisen. Nennt die Roller doch „Spooky“ für gespenstisch. Oder so, wie eine Brit-Band aus den 60ern: „Spooky Tooth.“ Wenn’s denn scheppert, kann man womöglich einen Zahn ausspucken.
Ein Beitrag aus den „Bonbons“, der wöchentlichen Humorkolumne dieser Zeitung.