Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland planen für dieses Jahr wieder eine längere Urlaubsreise. Foto: dpa/Clara Margais

Nach zwei Jahren Coronapandemie planen wieder mehr Menschen in Deutschland größere Urlaubsreisen. Doch die ganz große Reiselust ist noch nicht zurück.

Hamburg - Im dritten Jahr der Coronapandemie planen einer Umfrage zufolge mehr als 50 Prozent der Menschen in Deutschland wieder eine längere Urlaubsreise. „Bereits jetzt ist sich mehr als jeder zweite Deutsche (57 Prozent) sicher, dieses Jahr in den Urlaub zu fahren. Dieses entspricht 27 Prozent mehr als noch vor zwölf Monaten“, berichtete die Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen von British American Tobacco (BAT) am Dienstag.

„Nach mittlerweile zwei Jahren scheinen sich viele Bundesbürger an diese Situation gewöhnt zu haben und durch Maßnahmen der Reiseveranstalter ein wenig Sicherheit in unsicheren Zeiten zu verspüren.“

Die Stiftung ließ für ihre jüngste Tourismusanalyse nach eigenen Angaben im Dezember und Januar mehr als 3000 Menschen über 18 zu ihren Reisen im vergangenen Jahr und ihren Urlaubsplänen für dieses Jahr befragen. Demnach sagten immerhin schon wieder 49 Prozent, dass sie 2021 wenigstens einmal die Koffer gepackt hätten, nachdem es 2020 im ersten Corona-Jahr nur gut jeder dritte war.

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„Damit ist der Wert zwar immer noch der zweitniedrigste seit der Wiedervereinigung, zeigt aber gleichzeitig auch, welch hohen Stellenwert Urlaub und Verreisen für die Bundesbürger (wieder) hat“, lautet das Fazit der Stiftung.

„Die Bürger sind coronamüde und wollen nicht mehr rund um die Uhr mit der Pandemie konfrontiert werden. Sie sehnen sich nach Sonne, Strand und Meer, wollen wieder unterwegs sein und dabei möglichst die Unsicherheit daheimlassen“, sagte der wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Ulrich Reinhardt. „Die Chancen hierfür stehen gut und mit einer hohen Impfquote und weniger Infektionen werden auch Reisewarnungen und Einschränkungen zurückgehen.“

Flaute an den Flughäfen

Trotz anhaltender Corona-Flaute wächst an den deutschen Flughäfen die Hoffnung auf einen wiederbelebten Flugverkehr zu Ostern. „Es gibt eine große aufgestaute Nachfrage nach Urlaubsreisen. Die in vielen Ländern beschlossenen Lockerungen der Corona-Auflagen stimmen uns hoffnungsfroh“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, am Dienstag in Berlin.

Aktuell ist von einer Wiederbelebung noch wenig zu spüren, denn in der ersten Februarwoche nutzten nur 1,26 Millionen Menschen die größeren Flughäfen in Deutschland. Das waren zwar rund drei Mal so viel wie in der gleichen Kalenderwoche des Vorjahres, aber auch nur 33,9 Prozent des Aufkommens aus dem Vorkrisenjahr 2019. Beisel machte dafür die hohen Infektionszahlen durch die Omikron-Welle und die komplizierten Reiseeinschränkungen verantwortlich.